291 Straftaten und 440 000 Euro Schaden !

NEUMARKT. Die Polizei konnte eine 25köpfige Einbrecher-Bande auffliegen lassen, die für Einbrüche in Altenheime, Sozial- und Pflegestationen, Schulen und Einfamilienhäuser in Neumarkt und in ganz Bayern verantwortlich ist ! Bei 291 Straftaten richteten die Einbrecher einen Schaden von 440 000 Euro an !

Die Täter hatten es dabei immer auf Tresore abgesehen, welche sie mit brachialer Gewalt aus ihrer Verankerung rissen und anschließend entwendeten.

Aufgrund des professionellen und überregionalen Vorgehens der Tätergruppierung installierte das Polizeipräsidium Niederbayern/Oberpfalz im November 2003 die "Arbeitsgruppe Büro", die sich aus insgesamt zehn Beamten der Polizeidirektionen Landshut, Regensburg, Straubing und Passau zusammensetzte. Im März 2004 konnten einer Tätergruppierung rund 80 Einbruchdiebstähle zugeordnet werden, so dass die Ermittler eine groß angelegte Durchsuchungs- und Festnahmeaktion mit der Vollstreckung von sechs Haftbefehlen durchführen konnten. Nun ist die Arbeitsgruppe zu einem vorläufigen Ermittlungsabschluss gekommen.

Die Bilanz: 291 Straftaten, ca. 440.000 Euro Schaden. Das Polizeipräsidium und die Staatsanwaltschaft Landshut ermitteln gegen 25 fast ausschließlich deutsche Tatverdächtige im Alter von 18 bis 56 Jahren.

Die seit Sommer letzten Jahres registrierten Häufungen von Einbruchdiebstählen waren besonders in den Landkreisen Regensburg, Landshut und Kelheim zu beobachten. Aber ein beträchtlicher Teil der Straftaten ereignete sich auch bayernweit: so wurden seinerzeit Objekte in den Gegenden um Passau, Straubing, Starnberg, Augsburg, Aichach, Pfaffenhofen, Ingolstadt, Neumarkt und Würzburg aufgesucht. Oftmals standen mehrere - zum Teil bis zu fünf Einbrüche pro Nacht - auf dem Programm der Tätergruppe, die stets gut organisiert und arbeitsteilig vorging. Bevorzugte Beute: Bargeld, Schmuck, Handys, Digitalkameras und Tresore. Auffallend dabei war das geschickte und professionelle Vorgehen der Täter.

Ein Einbruchdiebstahl vom 16./17.September 2003 in Manching/Lkr. Ingolstadt und eine schwere Brandstiftung in Ergoldsbach/Lkr. Landshut am 28.September 2003 brachte die Ermittler auf die Spur zweier Männer im Alter von 28 und 36 Jahren, die ihren Wohnsitz im Landkreis Regensburg hatten. Im Laufe der weiteren Ermittlungen geriet ein harter Kern von sechs Personen ins Visier der Arbeitsgruppe.

Die im Laufe der letzten Monate mindestens 40 entwendeten Tresore wurden überwiegend im südlichen Landkreis Regensburg "entsorgt" und in Teichen und Bächen wieder aufgefunden.

Die Bande war auch in Österreich aktiv, wo Einbrüche in Seefeld/Tirol und Schörfling/Attersee geklärt werden konnten. In Bayern zeichneten sich die Bereiche Landshut, Regensburg, Ingolstadt, Rosenheim, Fürstenfeldbruck und Augsburg als Schwerpunkte ab.

Aufgrund der Beweislast gegen die Tätergruppe wurde am 3. März 2004 eine groß angelegte Durchsuchungs- und Festnahmeaktion durchgeführt, bei der über 200 Polizeibeamte, darunter Spezialeinheiten, zum Einsatz kamen. Im Rahmen dieser Aktion wurden sechs Haftbefehle vollstreckt, 15 Personen vorläufig festgenommen und 26 Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen. Des weiteren konnten 550 Schmuckstücke im Wert von rund 200.000 Euro sichergestellt werden - darunter mehrere antike Taschenuhren mit einem Wert von je 10.000 Euro.

Im Zuge der Ermittlungen zeigte sich ein hohes Gewalt- und Gefahrenpotenzial bei einigen Tatverdächtigen. So wurden auch "scharfe" Pistolen erbeutet, Todesdrohungen gegenüber Polizeibeamten ausgestoßen, massive Körperverletzungen begangen oder dem Tatverdächtigen eines Tötungsdeliktes in Augsburg Unterschlupf gewährt.

Die Federführung während der gesamten Ermittlungsphase hatte die Staatsanwaltschaft Landshut. Die Bandbreite der Delikte, die den 25 Tatverdächtigen zur Last gelegt wird, reicht von schwerem Bandendiebstahl, gewerbsmäßiger Hehlerei und Waffenhandel bis zu Betrugsdelikten, gefährlicher Körperverletzung und Fahren ohne Fahrerlaubnis.

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