Nicht nur Augenweide

NEUMARKT. Heuer wurden Spitzenerträge bei Winter-Raps erzielt. Das Landwirtschaftsamt Neumarkt gab jetzt aus den bisherigen Erfahrungen zur bevorstehenden Rapsaussaat wichtige Hinweise.

Im Landkreis Neumarkt wurden im Anbaujahr 2003/2004 3.450 ha der Ackerfläche mit Raps bestellt; dies entspricht einem Flächenanteil von acht Prozent der Ackerfläche. Auf Stilllegungsflächen wurden im Landkreis Neumarkt ca. 450 ha Raps als nachwachsender Rohstoff angebaut.

In den Rapsanbaubetrieben darf die positive Fruchtfolgewirkung in engen Getreidefruchtfolgen nicht vernachlässigt werden. Neben den nachgewiesenen höheren Erträgen von Weizen nach Raps sind Einsparungen bei Bodenbearbeitung, Düngung und Pflanzenschutz sowie eine Entzerrung von Arbeitsspitzen durch den Rapsanbau weitere Vorteile. Als positiver Vorfruchtwert können dem Raps 100 bis 150 €/ha angerechnet werden. Allerdings müssen neben günstigen Standort- und Witterungsbedingungen auch die produktions-technischen Maßnahmen optimiert werden.

Da 70% des Rapsertrages durch die Vorwinterentwicklung bestimmt wird, muss bereits bei der Rapssaat das Fundament für solche Spitzenerträge gelegt werden. Damit es im nächsten Mai wieder so intensiv gelb blüht, muss jetzt, um den 20. August herum, die Rapssaat in den Boden. Hierbei ist zu beachten, dass der pH-Wert des Bodens zwischen 6,5 und 7,2 liegen sollte. Untersuchungen im Landkreis haben jedoch ergeben, dass 60% der Ackerflächen mit Kalk unterversorgt sind. Deshalb ist vor Raps eine Kalkung durchzuführen.

Mit der Winterrapsernte 2004 konnte der Negativtrend im Ertragsniveau der letzten Jahre gestoppt werden. Durch einen optimalen Wachstumsverlauf im Herbst, eine gute Überwinterung und ein geringer Krankheitsdruck führten zu guten verzweigten Rapsbeständen mit Spitzenerträgen. Bei den Landessortenversuchen wurde ein Ertragsergebnis von durchschnittlich 55 dt/ha erreicht. Die Spanne reicht von 51 bis 61 dt/ha.

Nach den Auswertungen der Landessortenversuche werden für den bevorstehenden Herbstanbau vom Landwirtschaftsamt Neumarkt folgend Winterrapssorten amtlich empfohlen: Von den Hybridsorten: Titan, Elektra und Talent. Von den Liniensorten: Smart und Viking. Wegen der besseren Wüchsigkeit der Hybridsorten im Herbst werden bei den Hybridsorten 45 - 50 Körner je m² zur Aussaat empfohlen. Die Saatstärke bei den Liniensorten liegt bei 70 Körner je m². Die derzeit verfügbaren Hybriden dürfen nicht zu früh gesät werden; als grober Anhaltspunkt kann je nach Anbaulage der 20. bis 25. August genannt werden. Zu frühe Saaten treiben sich wegen der schnelleren Jugendentwicklung gegenseitig hoch, heben den Vegetationspunkt vom Boden ab, und sind dann stärker auswinterungsgefährdet. Dieser Hinweis soll aber auch nicht dazu verleiten, Hybriden generell erst im September zu säen. Ein Spätsaatversuch mit einer Saat am 10. September zeigt auch bei Hybriden Ertragsausfälle von 20% und mehr. Letztendlich muss sich jeder Praktiker an die optimale Kombination von Saatzeit und Saatstärke an seinen Standort herantasten. Dass bei dünneren Aussaatstärken höhere Ansprüche an die Saatbettbereitung und Sätechnik gestellt werden müssen, ist Grundvoraussetzung für das Gelingen von Dünnsaaten.

Über weitere Fragen zum Rapsanbau erteilt die Beratungsabeilung, SG Pflanzenproduktion, des Landwirtschaftsamtes Neumarkt i.d.OPf. unter Telefon-Nrn: 09181/ 4508200 oder 4508201 und im Internet: www.lwa-ne.bayern.de gerne Auskunft.

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