Weihnachts- und Neujahrsgruss des Landrats

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

aus dem nun zu Ende gehenden Jahr 2003 werden uns allen wohl lange noch der Irak Krieg sowie die Terroranschläge im Irak und in der Türkei als markante Ereignisse in trauriger Erinnerung bleiben. Es endet ein Jahr, in dem wir außen- und innenpolitisch viele beunruhigende Meldungen zu verzeichnen hatten. Dabei wird immer deutlicher, dass Sicherheit und Wohlstand nicht selbstverständlich sind, sondern dass wir täglich, jeder an seiner Stelle, für diese hohen Werte unser demokratischen Gesellschaft eintreten, arbeiten und sie verteidigen müssen.

Besonders große Sorgen bereiteten uns die wirtschaftliche Entwicklung und die Entwicklung unserer Sozialsysteme. Wir stehen hier vor einer entscheidenden Weichenstellung und einem enormen Reformbedarf, um einen Kollaps zu vermeiden. Ähnliches gilt für den Bildungsbereich, wo wir wiederholt mit geradezu erschreckenden Beurteilungen für Deutschland konfrontiert wurden.

Diese Reformen muss zum grossen Teil die Bundespolitik vorantreiben, aber auch wir auf kommunaler Ebene sind gefordert. Landkreise und Gemeinden müssen mit einer gezielten Regionalentwicklungspolitik ihren Beitrag dazu leisten, dass es im Jahr 2004 wieder deutlich aufwärts geht. Deshalb sind nicht Jammern und Wehklagen, sondern Optimismus und Tatkraft gefragt.

Diese Tatkraft haben wir im zu Ende gehenden Jahr eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Die nun bereits mehr als siebenjährige Investitionsoffensive des Landkreises zeigt Wirkung und trägt Früchte. Und zwar in Bereichen, die für eine gute Kreisentwicklung eine wesentliche Voraussetzung bilden.

Besonders hervorheben möchte ich die sehr zügig verlaufenden Sanierungsmassnahmen am Klinikum. Die Pflegestationen des Hauptbaus konnten bis Jahresende grundlegend saniert und auf einen modernen Standard gebracht werden. Mit Nachdruck konzentrieren wir uns neben dem 4. Bauabschnitt vor allem auf eine Optimierung des Krankenhausbetriebes. Die vom Landkreis beauftragte Managementfirma hat hierzu nun eine Strukturanalyse vorgelegt, die wir im nächsten Jahr gemeinsam umsetzen wollen, um unsere Krankenhäuser fit für die Zukunft zu machen.

Wir stehen beim Klinikum vor der großen Herausforderung, den Übergang vom Krankenhaus in ein modernes, wettbewerbsfähiges und kundenorientiertes Gesundheitszentrum zu bewältigen. Deshalb werden das Klinikum und die notwendigen Veränderungen darin uns die nächsten Jahre noch mehr als bisher beschäftigen.

Wir investieren neben dem Gesundheitssektor als Zukunftsbranche des 21. Jahrhunderts vor allem in Bildung und Ausbildung. Ein Großteil der Investitionsausgaben fließt in Schulbaumaßnahmen. Die letzten Jahre rückten die Realschulen in den Blickpunkt. Rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres konnten die Sanierungsarbeiten an den Funktionsräumen der Edith-Stein-Realschule Parsberg abgeschlossen werden.
Nachdem bereits in den vergangenen Jahren beide Neumarkter Realschulen aufgrund des enormen Schülerzuwachses umfangreich erweitert wurden, wurden nun für die mittlerweile rund 1.600 Realschülerinnen heuer zusätzliche Sportstätten errichtet.
Für 2004 steht noch die Erweiterung der Fachoberschule und die Errichtung einer Turnhalle bei der Edith-Stein-Realschule Parsberg an. Der Landkreis leistet hierbei einen wichtigen Beitrag, um als Sachaufwandsträger den Schulsektor weiter zu optimieren.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir nehmen unser Ziel und unseren Auftrag eines wirtschaftlich, sparsam und effektiv arbeitenden Dienstleistungszentrums Landratsamt sehr ernst. Die konsumtiven Ausgaben steigen trotz wachsender Aufgaben nicht an. Der Service konnte in den letzten Jahren mit einem neuen Infopoint, deutlich erweiterten Öffnungszeiten und einem verbesserten Internetangebot gesteigert werden. Diesen Weg - mehr Service bei gleichzeitig niedrigen Kosten - wollen wir auch 2004 konsequent weitergehen. Noch viel mehr als bisher wird zu überprüfen sein, was Aufgabe des Staates, was öffentliche Aufgabe ist und was besser im Wettbewerb von Privaten und vom Bürger selbst erledigt werden kann. Die EU arbeitet intensiv an einer Neuordnung aller Fragen der Daseinsvorsorge, vom ÖPNV bis zur Wasserversorgung. Wir wollen uns jetzt schon auf entscheidende Veränderungen vorbereiten.

Obwohl unser Landkreis zu den wirtschaftlichsten und sparsamsten Kreisen in ganz Bayern gehört, wird auch in Neumarkt in den nächsten Jahren die Finanzdecke sehr dünn. Schuld daran ist die zunehmende Verlagerung von Belastungen vor allem durch die Bundesregierung, aber auch durch den Freistaat Bayern auf die Kommunen. Wir haben in den letzten Jahren alle unsere Hausaufgaben durch professionelles Projektmanagement vorbildlich erledigt und das bei bayernweit nahezu niedrigster Kreisumlage und niedrigster Verschuldung. Wir haben also sehr wirtschaftlich gearbeitet und unsere eigene Verwaltung kostengünstig und effektiv gestaltet.

Doch die laufend neuen Leistungsgesetze des Bundes im sozialen Bereich bringen die Bezirke und damit auch die Landkreise und Gemeinden unverschuldet in äußerste Finanznot. So müssen wir inzwischen fast 60 % unserer Kreisumlage an den Bezirk abführen. Äußerste Sparsamkeit und Effizienz ist daher die Devise für die nächsten Jahre.

Meine geehrten Damen und Herren,

wir betreiben mit unserem Regionalkonzept auch Zukunftspolitik wie kaum ein anderer Landkreis. Dabei gibt es nun auch viele unbestreitbare Fortschritte zu verzeichnen. Mit sehr geringem eigenen Mitteleinsatz haben wir bereits viele konkrete Projekte im Bereich Wirtschaftsförderung, Vermarktung, Tourismus, Energie und Umweltforum erfolgreich auf den Weg gebracht.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wir wollen und werden gemeinsam und ganz bewusst auf die Zukunft setzen. Wir wollen und werden uns optimistisch den kommenden Herausforderungen stellen, trotz und gerade wegen der derzeit äußerst schlechten Stimmung in Deutschland. Wir wollen uns keinesfalls davon anstecken lassen, sondern mit Mut und Tatkraft unseren Beitrag dazu leisten, dass es wieder aufwärts geht. Das haben im zu Ende gehenden Jahr viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis getan.

Deshalb möchte ich am Jahresende allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern danken, die sich 2003 für den Dienst am Nächsten engagiert haben, insbesondere den Bediensteten der Krankenhäuser und der Alten- und Pflegeheime sowie den Angehörigen aller sozialen Organisationen. Danken möchte ich auch unseren Mandatsträgern, die durch ihre Arbeit mitgeholfen haben, die Lebensverhältnisse im Landkreis weiter zu verbessern. Dank sagen darf ich auch allen, die sich im vergangenen Jahr ehren- und hauptamtlich um das Gemeinwohl bemüht haben, den Bürgermeistern, den Beschäftigten in den Verwaltungen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen und natürlich den Bediensteten des Landkreises. Ganz besonders danke ich auch allen Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen und die erwiesene Unterstützung.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Weihnachten soll nicht nur das Fest der Besinnung sein, sondern trotz der derzeitigen Probleme auch das Fest der Freude. Genießen Sie deshalb die freien Tage gemeinsam mit Ihrer Familie und Ihren Freunden, entspannen Sie sich, und schöpfen Sie wieder Kraft, damit wir gemeinsam das nächste Jahr erfolgreich angehen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete Weihnachten und ein gutes, erfülltes und glückliches neues Jahr.

Ihr

Albert Löhner
Landrat

Die Weihnachtsgrüße des Neumarkter Oberbürgermeisters finden Sie hier

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