neumarktonline Dokumentation

Ansprache des Oberbürgermeisters anlässlich des Ausscheidens von Bürgermeister Emil Silberhorn aus seinem Amt

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Silberhorn,
lieber Emil,
lieber Freund!

Da der Stadtrat Dein Ersuchen angenommen hat, Dich von Deinen Pflichten als Stadtrat zu entbinden, bist Du nach nunmehr 37 ½ Jahren aus dem Neumarkter Stadtrat ausgeschieden.

Emil Silberhorn wurde 1966 als Jüngster in den Stadtrat von Neumarkt gewählt, war von 1981 bis 1990 neun Jahre lang zweiter Stellvertreter und von 1990 bis heute, also 13 Jahre erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters, insgesamt also 22 Jahre, ein Zeitraum, so lange wie noch nie ein stellvertretender Bürgermeister unserer Stadt tätig war.

Du hast, lieber Emil, damit eine Zeitspanne für Neumarkt gedient, die weit mehr als eine menschliche Generation umspannt, Du hast Deine Tätigkeit immer mit Leib und Seele, immer in hervorgehobener und hervorragender Position ausgefüllt, Du warst immer mit vollem Einsatz in Deiner Stadt zugange und hast hier großartigen Spuren hinterlassen.

Ich freue mich außerordentlich darüber, dass der Stadtrat auf meinen Vorschlag und auf den Vorschlag aller Fraktionsvorsitzenden hin, Dir in seiner Sitzung vom 11. Dezember 2003 die Ehrenbürgerwürde unserer Stadt verliehen hat.

Damit, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat die Stadt die höchste Auszeichnung, die wir überhaupt vergeben können, unserem Freund Emil Silberhorn zuerkannt.

Um den Wert dieser Auszeichnung nur andeutungsweise aufzuzeigen sei bloß erwähnt, dass in den letzten 10 Jahren nicht eine einzige Ehrenbürgerschaft verliehen wurde, im gleichen Zeitraum allerdings 18 Stadtmedaillen vergeben wurden.

Schon daraus ergibt sich, dass von dieser höchsten von unserer Stadt zu vergebenden Ehre nur ganz selten Gebrauch gemacht wird, dass der Wert dieser Ehrung gerade durch diesen außerordentlich sparsamen Umgang hochgehalten wird.

All dies ist Beleg dafür, dass Du, lieber Emil, zu den herausragenden Persönlichkeiten der Neumarkter Kommunalpolitik gehörst und dass Du für Neumarkt in den letzten 37 Jahren Deiner Stadtratszugehörigkeit geradezu zu einem Glücksfall geworden bist.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

mit Emil Silberhorn habe ich mich dahingehend verabredet, dass ich heute keine große Laudatio über sein kommunalpolitisches Wirken halte, dass wir dies vielmehr bei der Übergabe der Urkunde zur Ehrenbürgerschaft tun wollen.

Emil Silberhorn wird am 26. April 2004 70. Jahre alt, wenige Tage vorher möchten wir in einem eigenen Festakt Emil Silberhorn und sein außerordentliches kommunalpolitisches Wirken in den Mittelpunkt stellen.

Ich glaube dann ist der richtige Zeitpunkt, sein großartiges Wirken um seine Heimatstadt Neumarkt intensiv und vollständig zu beleuchten.

Für heute sei nur kursorisch und skizzenhaft aufgezeichnet, dass es in diesem Stadtrat niemanden gibt, der vergleichbar lange Mitglied dieses Gremiums wäre.

1966, bei der ersten Wahl in den Neumarkter Stadtrat war Emil Silberhorn 32 Jahre alt, wurde mit hervorragendem Stimmergebnis gewählt und so ist das geblieben bei jeder der weiten sechs Kommunalwahlen.

So wie Emil Silberhorn der jüngste war, ist die Lebensleistung von Emil Silberhorn in unserer Stadt immer mit jungen Leuten verbunden gewesen.

Mehr als 30 Jahre war Emil Silberhorn Referent für Kinderspielplätze, Kindergärten und Kinderhorte.

Die damit verbundenen Leistungen machen den Namen von Emil Silberhorn in Neumarkt geradezu unauslöschlich.

Wenn wir heute in Neumarkt 21 Bolzplätze und 54 Kinderspielplätze haben, so wissen wir, dass es diese ohne Emil Silberhorn nicht gäbe. 45 der Kinderspielplätze hat er selbst geplant, bei den meisten selbst mit Hand angelegt und sie selbst mit gebaut.

Niemand, lieber Emil, könnte mit eigenen Leistungen auf diesem Sektor auch nur annähernd an Dich heran reichen.

In der Amtszeit von Emil Silberhorn wurden von den heute 16 Neumarkt Kindergärten zehn neu geschaffen, zehn unserer Kindergärten wurden in seinem Amtszeit restauriert oder generalsaniert.

Emil Silberhorn ist für die Stadt Neumarkt seit 1990 Mitglied des Kreistages, seit dieser Zeit Mitglied im Sozialhilfeausschuß und seit 1996 Vorsitzender der Rechnungsprüfungsausschusses.

Mit Emil Silberhorn ist auf Dauer immer sein rastloser Einsatz auf allen sozialen Feldern verbunden. Nur ausschnittsweise erwähne ich sein Wirken im Bayerischen Roten Kreuz, wo er stellvertretender Kreisvorsitzender ist, ich nenne sein jetzt schon legendäres Wirken als Vorsitzender im Förderverein Burgruine Wolfstein oder seine seit mehr als 50 Jahren bestehende engste Verbindung mit der Kolpingsfamilie: 21-jährig stand Emil Silberhorn bereits der Gruppe der Jungen Erwachsenen in der Kolpingsfamilie vor, mit 29 Jahren war Emil Silberhorn bereits Senior, also Vorsitzender der Neumarkter Kolpingsfamilie, mit 32 Jahren war er das jüngste Stadtratsmitglied.

Obwohl überall der Jüngste, hat Emil Silberhorn überall dort, wo er gewirkt hat, großartige Spuren hinterlassen, getreu dem Motto seines Lebensvorbildes, des seligen Adolf Kolping, dass sich nämlich ein tüchtiger Mann in der Familie, im beruflichen Leben und im gesellschaftlichen Leben erweisen muss.

Der Ablauf der Zeit hat es mit sich gebracht, dass Emil Silberhorn nunmehr das älteste Mitglied im Neumarkter Stadtrat geworden ist.

Gesundheitliche Probleme haben Dich nun, lieber Emil, veranlasst, kürzer zu treten. Der Stadtrat hat dies so akzeptiert und Dich von Deinen Verpflichtungen als Stadtrat entbunden.

Wir, Deine politischen Freunde und alle hier erkennen, dass Du, lieber Emil, auch im freiwilligen Rückzug aus dem Neumarkter Stadtrat Deiner Lebenslinie treu geblieben bist, nämlich der Jugend verbunden zu sein. Mit Deinem Rückzug aus dem Stadtrat wolltest Du es auch einer jungen Kraft Deiner politischen Heimat, der CSU, ermöglichen, in den Stadtrat nachzurücken.

So wie Du Dich zeitlebens um die Jugend und junge Leute bemüht hast, geht auch die Beendigung Deines aktiven kommunalpolitischen Wirkens mit der Förderung junger politisch interessierter Leute einher.

Ich möchte Dich, lieber Emil, aus dem Neumarkter Stadtrat verabschieden und sage Dir frank und frei, dass Du für Neumarkt, für Deine Heimatstadt ein Glücksfall sondersgleichen geworden bist, ein kommunalpolitisches Kronjuwel, wie es unserer Stadt nur ganz selten vergönnt war.

Als enger Freund weiß ich, dass manche Deinen Wert in der Kommunalpolitik erst erkennen werden, wenn Du uns jetzt nicht mehr in der ersten Reihe zur Verfügung stehst.

Ich persönlich bin außerordentlich stolz darauf, dass wir zusammen diese Stadt gestalten konnten und in vielen Dingen gut voran gebracht haben.

Ich persönlich und wir alle wünschen Dir weiterhin alles Gute, viel Gesundheit und Gottes Segen.

Du weißt, lieber Emil, dass Du in unseren Reihen bleibst, auch wenn wir uns nicht mehr jeden Tag treffen werden, aus dem Sinn bist Du uns nicht. Dein Wirken und Deine Werke werden uns ja jeden Tag vor Augen geführt sein.

Wenn wir in Neumarkt viele glückliche Kinder und Familien sehen, dann wissen wir, dass ein großer Teil dieses Glücks auf Dich und Deine Arbeit zurück zu führen ist.

Ich persönlich danke Dir, lieber Emil, aus tiefster Überzeugung,
für die vertrauensvolle, ja freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen uns insbesondere in den letzten 13 Jahren,
für Deinen geradezu unermüdlichen Einsatz Tag und Nacht für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger.

Ich freue mich schon auf die Vorbereitungen und dann auf den Festakt zur Überreichung Deiner Ehrenbürgerschaft.

Wir, die Mitglieder des Stadtrates und ich, verabschieden Dich heute mit einem kleinen Geschenk aus Deinem so reichen kommunalpolitisch aktiven Dienst,

wir wissen, dass wir all das Gute, dass Du hier in Neumarkt geleistet hast, nicht gutmachen können und sagen Dir mit ein wenig Wehmut, aber von Herzen kommend, ein aufrichtiges Vergelt´s Gott.

Neumarkt, 18. Dezember 2003

(A. K a r l)
Oberbürgermeister

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