Angebot: Zum Porsche-Oldtimer eine Burgruine

Auf dem Parkplatz am Wolfstein interessieren sich "Schlachtenbummler" für die geparkten Porsche vom Typ 356. Nicht einmal das Regenwetter kann sie abhalten.
NEUMARKT. Obwohl - das wird mal vorausgesetzt - Porsche-Fahrer wohlbetucht sind, wollte keiner einen Euro locker machen, um das lukrative "Sonderangebot" zu nutzen.

Für diesen "Schleuderpreis" bot am Samstag der Vorsitzende der "Wolfsteinfreunde", Reinhard Veit, die Burgruine hoch über Neumarkt zum Kauf an. Nachdem aber selbst die Stadt, die das Gemäuer gerne als Wahrzeichen benutzt, von ihrem Vorkaufsrecht noch keinen Gebrauch gemacht hat, wollte auch keiner der Porsche-Besitzer "anbeißen". Nicht einmal den erhofften Applaus erhielt der "Fremdenführer", der seine Burg, insbesondere die frühere Kemenate, das beheizbare Frauengemach der Anlage, schmackhaft anpries.

Wolfsteinfreunde-Vorsitzender Reinhard Veit (links) erläutert auf der Brücke zur Burg den Porsche-Freunden unter den Regenschirmen die Sanierung der Ruine. In der Mitte Initiator Wolfgang Heinrich.
Fotos: Erich Zwick
Trotz des gescheiterten "Verkaufsgesprächs" hob Reinhard Veit die sichtbaren Erfolge der Wolfsteinfreunde in den vergangenen Jahren stolz hervor. Wurde doch unter dem Dach des Vereins aus einem immer mehr vom Verfall bedrohten Gesteinshaufen ein ansehnliches Ensemble, das der Stadt und den Wolfsteinfreunden zur Zierde gelangt. Bedauerlicherweise - auch das mußte Reinhard Veit bei dieser Gelegenheit los werden - kann der Verein in Zukunft nicht mehr auf "billige" ABM-Kräfte für die weitere Sanierung zurückgreifen, was bei der gegenwärtig hohen Zahl an Arbeitslosen bei den Porsche-Fahrern auf Kopfschütteln und Unverständnis stieß.

Nach diesem kleinen Kapitel Politik wandten sich die gut zwei Dutzend Teilnehmer der zweitägigen Altmühltal-Tour des "Porsche 356 Club Deutschland" dem unbeschwerten Teil ihrer von Wolfgang Heinrich, dem Vorsitzenden der Regionalgruppe Nordbayern, organisierten Reise zu. Ein letzter Blick vom Bergfried hinüber zum Dillberg, hinab zur imposanten Pilsach-Autobahnbrücke und zum neuen Industriegebiet am Autobahn-Zubringer und hinunter auf die im Kessel gelegene Kreisstadt - und schon ging's weiter Richtung Kloster Plankstetten.

Burgthanns Bürgermeister Georg Hirsch (links) begrüßt die Fahrerinnen und Fahrer der Porsche 356 Sommerausfahrt. Club-"Regionalpräsident" Wolfgang Heinrich weist den Weg.
Hier wie überall auf den Zwischenstopps wurden die liebevoll gepflegten Oldtimer aus den Jahren zwischen 1948 und 1955 von Zuschauern bestaunt. Selbst der Parkplatz am Wolfstein wurde trotz Regens von Porsche-Enthusiasten "heimgesucht", die sich ein Stückchen Nostalgie (mit den Augen) stehlen wollten.

Wesentlich mehr vom Wetter begünstigt war der Start zu beinahe nachtschlafender Zeit in Burgthann, wo Bürgermeister Georg Hirsch die "Veteranen" (gemeint die Autos und nicht ihre durchaus jüngeren Chauffeure) auf die Reise schickte. Bei so viel Ehrfurcht vor dem seltenen Besuch ernannte das Gemeindeoberhaupt den Initiator Wolfgang Heinrich gleich zum "Bundespräsidenten", der sich selbst in aller Bescheidenheit zum "Regionalpräsidenten" degradierte, aber im Gegenzug Georg Hirsch zum "Oberbürgermeister" beförderte.
Erich Zwick


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