6,1 Prozent arbeitlos !

NEUMARKT. Die Arbeitslosigkeit hat sich im Landkreis Neumarkt im September um 52 auf 3.964 verringert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen praktisch gleich geblieben (-6 ). Unangenehme Zahlen gab es vom Ausbildungsmarkt: Hier stehen noch etliche junge Leute auf der Straße !

Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, betrug im September 6,1 Prozent. Vor einem Jahr hatte sich die Quote auf 6,2 % belaufen.

Im September meldeten sich 765 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 98 Personen oder 15 % mehr als vor einem Jahr.

Gleichzeitig beendeten 817 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 33 oder 4 % weniger als vor Jahresfrist.

In der Geschäftsstelle Neumarkt waren im September 485 Stellenangebote registriert, gegenüber August ist das ein Rückgang von 8. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 44 Stellen mehr.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um rund 400 Personen zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden rund ein Prozent weniger Arbeitslose gezählt.

Im Berichtsmonat gab es aktuell 16.959 arbeitslose Männer und Frauen. Im September 2003 waren es 17.088 Arbeitslose. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen betrug im Berichtsmonat 29 Prozent. Im Vorjahresmonat lag der Anteil nur bei 25 Prozent.

Klaus Beier, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Regensburg, kommentierte die Lage auf dem Arbeitsmarkt wie folgt: "Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Zahl der Arbeits-losen um rund 400 Personen verringert. Dennoch ist die Arbeitslosenquote im Vorjahresver-gleich fast unverändert. Eine der Hauptursachen für die Schieflage auf dem Arbeitsmarkt ist das noch immer viel zu geringe Stellenangebot, das sich gegenüber dem Vormonat nur wenig ver-bessert hat. Es wird deshalb der dringende Appell an die Arbeitgeber gerichtet, unbesetzte Ar-beitsplätze den Arbeitsagenturen zu melden."

Die Arbeitslosenquote lag im Berichtsmonat bei 6,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 6,2 Prozent. Die Agentur in Kelheim hatte mit 4,7 Prozent die geringste Arbeitslosenquote der drei Re-gensburger Agenturen, gefolgt von der Agentur in Neumarkt mit 6,1 und der Hauptagentur in Regensburg mit 6,6 Prozent.

Im Bezirk der Regionaldirektion Bayern wurde im September 2004 eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent, im Regierungsbezirk Oberpfalz von 6,9 Prozent verzeichnet.

Für rund 17.000 Arbeitslose im September 2004 waren nur 2.364 offenen Stellen gemeldet. Das sind im Vorjahresvergleich zwar um 158 Stellen mehr, trotzdem ist der Stellenzugang von Januar bis September im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2003 um 13 Prozent zurückgegangen.

Das größte Stellenangebot liegt bei den Fertigungsberufen - ohne Bau - (978 Stellen), vor den Dienstleistungsberufen (902 Stellen). Im Bestand der Arbeitslosen ist der größte Teil die Arbeitslosen aus den Dienstleistungsberufen (9.880 Arbeitslose) gefolgt von den Fertigungsberu-fen - ohne Bau - (4.793 Arbeitslose).

Nicht vollständig untergebracht

Unangenehme Zahlen gaben es vom Ausbildungsmarkt zu melden. Im Agenturbezirk Neumarkt haben die Betriebe und Verwaltungen nur 804 Ausbildungsstellen gemeldet (Vorjahr 918). Insgesamt 1.157 Bewerber (Vorjahr 1.107) suchten über die Berufsberatung der Arbeitsagentur einen Ausbildungsplatz. Ende September standen noch 75 Ausbildungsstellen zur Verfügung und 16 Bewerber waren noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Der Ausbildungsjahrgang 2004 ist heuer nicht vollständig untergebracht. Wie Gabriele Anderlik, die Leiterin der Agentur für Arbeit Regensburg mitteilte, waren zum 30. September 2004, dem Ende des Berufsberatungsjahres, nicht alle Bewerber um einen Ausbildungsplatz versorgt.

So gab es zum Stichtag 30.09.04 im Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg noch 83 Bewerber (46 männlich, 37 weiblich), die bis dahin keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden hatten. Gleichzeitig waren aber noch 149 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Gabriele Anderlik bezeichnete die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in der Region Regensburg - im Vergleich zu anderen Bezirken - noch relativ günstig, so dass eine doch noch befriedigende Bilanz gezogen werden kann, auch wenn nicht alle Bewerber vermittelt werden konnten. Die Anstrengungen und das Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Betrieben, Kammern und Verbänden, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen sowie der Agentur für Arbeit und den Schulen - mit Unterstützung der Medien - haben zum Ende des Berufsberatungsjahres zu einem weitgehenden Ausgleich auf dem Ausbildungsstellenmarkt geführt. Leider reichte aber die Zahl der gemeldeten Stellen - sie ist insgesamt um 280 geringer als im Vorjahr - nicht für eine vollständige Unterbringung der Bewerber.

Innerhalb des Berufsberatungsjahres, das vom 1. Oktober 2003 bis zum 30. September 2004 dauerte, haben 4.387 Mädchen und Jungen bei den Agenturen für Arbeit im Bezirk Regensburg mit dem Wunsch nach Vermittlung einer Ausbildungsstelle vorgesprochen. Während des gleichen Zeitraumes lag das Gesamtangebot der gemeldeten betrieblichen Berufsausbildungsstellen bei 3.669.

Die negative Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt, die bereits in den letzten 2 Jahren zu erkennen war, setzte sich damit fort. Vor einem Jahr waren in der Arbeitsagentur Regensburg noch 3.949 Berufsausbildungsstellen und 3.910 Bewerber gemeldet. Das gemeldete Ausbildungsstellenangebot ist innerhalb eines Jahres um 280 Stellen oder 7,1 Prozent zurückgegangen. Den Wunsch um eine Berufsausbildungsstelle meldeten 4.387 Bewerber an, das sind um 477 mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung von 12,2 Prozent.

Rein rechnerisch bedeutet dies im Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg 84 Stellen auf 100 Bewerber (im Vorjahr war das Verhältnis 101 zu 100).

Zum Teil deutliche Differenzen gab es bei Angebot und Nachfrage in den einzelnen Branchen. So bot z.B. das Ernährungshandwerk 265 Ausbildungsplätze an, aber nur 242 Jugendliche wollten Bäcker oder Metzger werden. Andererseits drängten sich 858 junge Menschen um eine Stelle in den Organisations- und Verwaltungsberufen, ihnen konnten aber nur 555 Ausbildungsstellen angeboten werden. Die begehrtesten Ausbildungsberufe waren die Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe (858 Bewerber), die Waren- und Dienstleistungsberufe (856 Bewerber) sowie die Metallberufe (727 Bewerber).

Viele Jugendliche weichen auch dieses Jahr wieder auf schulische Ausbildungen oder weiterführende Schulangebote aus, um einer eventuellen Arbeitslosigkeit zu entgehen.

Dass am Ende eines Berufsberatungsjahres über 4.300 Bewerber einen Ausbildungsplatz und die meisten Betriebe einen oder mehrere "Azubis" gefunden haben, liegt unter anderem auch an gezielten und zum Teil aufwendigen Werbeaktionen der Berufsberatung, aber auch an dem beraterischen Bemühen, bei Jugendlichen marktorientiertes Berufswahlverhalten zu fördern. Dieses Bemühen dient auch dazu, den Kreis der Betriebe, die Ausbildungsplätze anbieten, aber keinen Auszubildenden finden, so klein wie möglich zu halten.

Zum Stichtag 30.09.2004 waren noch 83 Bewerber (Vorjahr 10 Bewerber) unversorgt. Von den 149 noch unbesetzten Ausbildungsstellen zum Stichtag gab es die meisten bei den Waren- und Dienstleistungskaufleuten (25 Stellen), den Bau - und Baunebenberufen einschließlich Tischler (23 Stellen) sowie bei den Ernährungsberufen (23 Stellen).

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