Arbeitslose "durchleuchtet"

NEUMARKT. Bei der Agentur für Arbeit Regensburg und den Geschäftsstellen Kelheim und Neumarkt wird alljährlich im September die Struktur der zu diesem Zeitpunkt gemeldeten Arbeitslosen und der gemeldeten offenen Stellen untersucht.

Diese "Strukturanalysen" sind wichtige Entscheidungshilfen für den Planungsprozess und den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente.

Es handelt sich dabei insbesondere um Daten, die zusätzlich zu den bereits aus den monatlich veröffentlichten Arbeitsmarktreports bekannten Zahlen aufbereitet wurden.

Im September 2004 gab es im Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg 16.959 Arbeitslose und 2.364 gemeldete offene Stellen, deren Daten in diese Sonderuntersuchung einbezogen wurden.

Ergebnisse auf einen Blick

  • Im Vergleich zum September 2003 ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg um 0,8 Prozent gesunken. Dabei waren 4,5 Prozent weniger Männer aber 3,5 Prozent mehr Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vorjahr.
  • Die Zahl der arbeitslosen Arbeiter sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent
  • Auch bei der Gruppe der jüngeren Arbeitslosen (Alter unter 25 Jahre) sank die Zahl um 4,1 Prozent.
  • 24,1 Prozent der Arbeitslosen sind 50 Jahre und älter.
  • Der Anteil der Langzeitarbeitslosen betrug 28,5 Prozent. Im Vorjahr war er nur bei 24,9 Prozent.
  • 6,6 Prozent der Arbeitslosen - wie auch im Vorjahr - waren schwerbehinderte Menschen.
  • Gesunken ist der Anteil der arbeitslosen Ausländer von 11,2 Prozent im Vorjahr auf 10,9 Prozent im Jahre 2004.

Personengruppen

  • Der Anteil der arbeitslosen Frauen mit jetzt 49,5 Prozent ist im Vergleich zum Vorjahr mit 47,5 Prozent leicht angestiegen.
  • Verringert hat sich der Anteil der Arbeiter von 57,1 Prozent im September 2003 auf 56,2 Prozent im September 2004.
  • Leicht zurückgegangen ist der Anteil der arbeitslosen Jugendlichen (Alter unter 20 Jahren) von 4,6 Prozent im Vorjahr auf 4,5 Prozent im Berichtsjahr (Reduzierung um 2,7 Prozent).
  • Deutlich gestiegen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich und zwar um 7,6 Prozent.
  • Um 9,3 Prozent verringerte sich die Zahl der 55-jährigen und noch älteren Arbeitslosen gegenüber 2003.

Alter - Ausbildung - Dauer

Eine seit Jahren rückläufige Tendenz ist bei der Betrachtung der Altersstruktur der arbeitslosen Männer und Frauen, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, festzustellen. Im Jahre 2000 war der prozentuale Anteil dieser Arbeitslosen noch bei 26,7 Prozent, Im Jahre 2001 bei 20,6 Prozent, im Jahre 2002 bei 17,0 Prozent , dann bei 12,3 Prozent und im Jahre 2004 bei 11,2 Prozent.

Die größte Gruppe der Arbeitslosen stellt - wie in den vergangenen Jahren - die Gruppe mit Personen im Alter von 35 bis unter 45 Jahren mit einem Anteil von 26,5 Prozent, gefolgt von den Arbeitslosen im Alter von 45 bis unter 55 Jahren mit einem Anteil von 24,8 Prozent.

Das 20. Lebensjahr haben 4,5 Prozent der Arbeitslosen noch nicht vollendet. Die Gruppe im Alter von 20 bis unter 25 Jahren hat einen Anteil von 11,2 Prozent. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 11,7 Prozent.

Weiter - aber nur geringfügig - zurück ging die Zahl der Arbeitslosen ohne abgeschlosse-ner Berufsausbildung. War der Anteil im Jahre 2003 noch bei 35,5 Prozent, so lag er im Berichtsjahr 2004 nur mehr bei 35 Prozent. Im Jahre 2002 war der Anteil noch wesentlich höher bei 37,9 Prozent.

Zurückgegangen - gegenüber dem Vorjahr - ist die Gesamtzahl der arbeitslosen "Aka-demiker" (mit Universitäts-/Hochschulbildung) von 878 Arbeitslose im Jahre 2003 auf 816 Arbeitslose im Jahre 2004.

Die größte Gruppe der Arbeitslosen mit Universitäts- oder Hochschulbildung stellen die "geistes- und naturwissenschaftlichen Berufe" mit 234 Arbeitslosen, gefolgt von den "Ingenieuren" mit 83 Arbeitslosen.

Von den 363 Arbeitslosen mit Fachhochschulabschluss stellen die Ingenieure mit 135 Ar-beitslosen die größte Gruppe.

71,5 Prozent der Arbeitslosen waren weniger als 1 Jahr arbeitslos, 16,3 Prozent waren zwi-schen einem und 2 Jahren arbeitslos und 12,3 Prozent sind schon 2 Jahre und länger ar-beitslos.

Gemeldete offene Stellen

Nur 2.364 offene Stellen waren im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg im September 2004 zur Besetzung gemeldet, das sind 7,2 Prozent mehr als im September des Vorjahres mit 2.206 Stellen. Dies bedeutet - rein rechnerisch -, dass sich um 1 offene Stelle 7,2 Arbeitslose bewerben müssen (Vorjahr 7,7 Arbeitslose). Im Jahre 2002 war das Ver-hältnis 1:5.

Nachdem der Bestand an offenen Stellen in den Jahren 2000 bis 2003 ständig gesunken war, ist im September 2004 wieder eine geringfügige Steigerung festzustellen. Im Jahre 2000 gab es im September einen Bestand von 3.871 offenen Stellen; im September nur mehr von 2.364 Stellen. Dies ist ein Rückgang in 5 Jahren von 38,9 Prozent!

Die mit Abstand meisten offenen Stellen wurden gemeldet im Wirtschaftszweig "Grund-stücks- und Wohnungswesen, Vermietung" mit 1.228 Stellen, gefolgt vom Wirtschaftszweig "Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern" mit 252 Stellen und dem "verarbeitenden Gewerbe" mit 200 Stellen.

Von den 2.364 offenen Stellen
  • sind 85, 4 Prozent für Vollzeitarbeit ausgeschrieben
  • werden 82,4 Prozent als "Dauerarbeitsplatz" angeboten
  • sind 90,1 Prozent sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse
14,6 Prozent (ähnlich wie im Vorjahr) war der Anteil für Teilzeit-Jobs. Im September 2002 war der Anteil bei 10,5 Prozent.

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