"Jeder Stamm hat ja ein Herz…"


Rudolf Wachter mit seiner Figuration aus einem umbrischen
Kastanienstamm mit Museumsleiterin und Kunsthistorikerin
Christiane Lischka-Seitz.                                        Fotos: Zwick
NEUMARKT. Anlässlich der Ausstellung "Lothar Fischer und Weggefährten" (wir berichteten) findet am Donnerstag um 19 Uhr im Museum Lothar Fischer ein Diavortrag von Dr. Christiane Lange statt.

Sie ist Kuratorin der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München und befasst sich in ihrem Vortrag mit dem Werk von Rudolf Wachter. Der in der Ausstellung "Lothar Fischer und Weggefährten" mit wichtigen Werken vertretene Bildhauer, Jahrgang 1923, ist am Vortragsabend anwesend und anschließend zu einer Diskussion bereit.

Ausgangspunkt und Material des bedeutenden Münchner Bildhauers Rudolf Wachter ist Holz, das er als lebendigen Werkstoff begreift, mit dem er in einen Dialog tritt. Aus der Zwiesprache entwickelt er Skulpturen, die nicht gegen, sondern nur mit den Möglichkeiten der Natur realisierbar sind. Der Schnitt mit der Kettensäge in den frisch gefällten noch feuchten Holzstamm bis ins Zentrum, das so genannte Herz eines Baumes, ist seit den 70er Jahren Ausgangspunkt von Wachters plastischer Arbeit. Die großporigen Zellen der äußeren jüngeren Jahresringe eines Baumstamms enthalten mehr Wasser als die älteren und verdichten sich während des Trocknens stärker. Ein radialer Schnitt öffnet sich daher keilförmig. Das Holz entwickelt durch einen solchen Kern- oder Schwundschnitt formverändernde Kräfte.

Rudolf Wachter überlässt die Gestalt seiner Skulpturen nicht dem Zufall; er arbeitet mit einem lebenden Organismus und bezieht dessen natürliche Prozesse in sein Werk ein. Damit hat der Künstler in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich zu einer Neuformulierung von Holzskulptur in Deutschland beigetragen.

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