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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Teilhauptschulen auf der Kippe


Übte in Neumarkt heftige Kritik an der bayerischen Schulpolitik:
MdL Marianne Schieder (links). Sie kam auf Einladung des SPD-
Ortsvorsitzenden von Postbauer-Heng, Dieter Appelt, MdL a.D.,
und Juso-Kreisvorsitzende Andrea Appelt (rechts) in den Land-
kreis Neumarkt.
Foto: Erich Zwick
19.01.05 NEUMARKT. Stehen drei Teilhauptschulen im Raum Neumarkt vor dem Aus?

Diese bange Frage stellten am Montag Marianne Schieder, die Stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport im Bayerischen Landtag, Dieter Appelt, der neue SPD-Ortsvereinsvorsitzende von Postbauer-Heng und Andrea Appelt, die Neumarkter Juso-Kreisvorsitzende bei einem Pressegespräch im Johanneszentrum. Bei den gefährdeten Lehranstalten handelt es sich um die Theo-Betz-Schule und die Wolfsteinschule in Neumarkt und die Teilhauptschule in Pyrbaum.

Die SPD-Betreuungsabgeordnete aus Pfreimd war auf Einladung ihres früheren Parlamentskollegen Dieter Appelt, MdL a.D., in den Landkreis Neumarkt gekommen, um mit dem Bürgermeister von Berg, Helmut Himmler, die Auswirkungen der Bayerischen Schulpolitik auf die Kommunen zu erörtern, und in Postbauer-Heng die Qualifikationsanforderungen für Auszubildende zu durchleuchten. Gastgeber war hier die Firma Elektro-Weißbach.

Die täglich wechselnden Einschätzungen zum Lehrermangel der selbst in CSU-Kreisen umstrittenen Bayerischen Kultusministerin Monika Hohlmeier seien ein einziges Verwirrspiel - mal fehlten hundert Lehrer, tags darauf 800, während gleichzeitig 500 Hauptschul- und 230 Grundschullehrerstellen gestrichen werden sollen. Einerseits gehörte diese Ministerin in die Wüste geschickt, andererseits dürfte die SPD darüber frohlocken, dass diese Frau so viele Böcke schießt, meinte Marianne Schieder.

Als kleines Beispiel am Rande nannte Dieter Appelt die zögerliche Zuschußleistung zur Renovierung der Berger Schule. 40 Prozent Fördermittel seien vom Freistaat zugesagt, doch wann die fließen, stehe in den Sternen. "Die Gemeinden werden vom Ministerium an der Nase herumgeführt", brachte Appelt das Problem auf den Punkt.

Unterm Strich - so resümierte die Ex-Kollegin - "stagnieren die Bildungsausgaben in Bayern." Als erschreckend bezeichnete sie die Tatsache, dass für die "Sekundarschüler" doppelt so viel Geld wie für die Grundschüler ausgegeben wird. Aber gerade diesen müssten optimale Startmöglichkeiten gegeben werden.

So kam Juristin Marianne Schieder zu dem vernichtenden Urteil: "Das Chaos wird immer größer."
E.Z.


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