NEUMARKT. Eisbrocken-Würfe von einer Neumarkter Straßenbrücke, Schlägereien vor diversen Diskotheken, verbotene Böller beim Dietfurter Chinesenfasching - trotz einiger übler Vorkommnisse im Landkreis Neumarkt (wir berichteten ausführlich) zog die Polizei am Aschermittwoch eine positive Bilanz für den Faschings-Endspurt zwischen Unsinnigem Donnerstag und Faschingsdienstag.
Im Landkreis Neumarkt wurden "faschingsbedingt" bei zwei Schluckspechten die Führerscheine entzogen. In einem Fall wurde eine Trunkenheitsfahrt verhindert.
Sogar "sehr positiv" fällt das Resümee der Polizeidirektion aus, die neben dem Landkreis Neumarkt auch für die Kreise Cham und Regensburg und die Stadt Regensburg zuständig ist. In den wesentlichen polizeirelevanten Bereichen, vor allem bei
Straftaten oder beim Verkehrsgeschehen, sei eine rückläufige Tendenz
festzustellen.
Insbesondere das vernünftige Verhalten der Autofahrer und sonstigen
Verkehrsteilnehmer sei hierbei hervorzuheben. Trotz zahlreicher Kontrollen
ist die Zahl von Verstößen rückläufig. Offensichtlich haben die
motorisierten Faschingsbesucher bereits im Vorfeld abgesprochen, wer die
Heimfahrt antritt, man nutzt Taxis oder speziell angebotene Fahrservice, hieß es.
Dennoch waren wieder Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Beleidigungen
und Ruhestörungen zu bearbeiten. In nahezu allen Fällen spielte Alkohol
dabei eine Rolle. Manche der Faschingsbesucher betranken sich so sinnlos,
dass sie, zumeist zu nächtlicher Stunde, völlig betrunken auf Gehwegen
lagen. Polizeibeamte und Rettungsdienste kümmerten sich dann um die
"Alkoholleichen". Ausfluss der Hilfeleistung war leider oft, dass sich die
Helfer dann noch mit entsprechenden Verbalinjurien titulieren lassen
mussten.
In Neumarkt fiel Besuchern einer Faschingsveranstaltung nichts
"Dümmeres" ein, als Eisstücke von einer Brücke auf den darunter
vorbeifließenden Verkehr zu werfen. Dabei wurde ein passierendes Auto
beschädigt.
In Regensburg tanzte ein Ballbesucherin so ekstatisch, dass sie es nicht
merkte, wie ein Unbekannter auf der Tanzfläche die Geldbörse aus der Tasche
zog.
Drei Verletzte gab es bei einem Verkehrsunfall im Bereich der
Polizeiinspektion Roding.
Unter Alkoholeinfluss stand ein Verkehrsteilnehmer, der im Bereich der
Polizeiinspektion Regenstauf einen Verkehrsunfall verursachte, bei dem der
Schaden etwa 23.500,-- Euro betrug.
Alkohol spielte auch bei drei Körperverletzungsdelikten im Bereich der
Polizeiinspektion Neumarkt eine Rolle. Diskotheken waren hierbei
jeweils die Geschehensorte. Entweder gerieten sich die Kneipenbesucher
untereinander "in die Haare" oder sie wurden von den Türstehern abgewiesen,
nachdem sie bereits erkennbar unter Alkohol standen.
Vier Besucher des "Chinesenfaschings" in Dietfurt wurden angezeigt, nachdem
sie Böller und Raketen zündeten, was nur um den Jahreswechsel erlaubt ist.
Aber auch hier waren mehrere Besucher so volltrunken, dass sie in die Obhut
der Eltern gegeben werden mussten.
Eine besonderen Faschingsscherz wollte ein 34-jähriger Regensburger in den
frühen Morgenstunden des 08.02.2005 machen. Gegen 02.00 Uhr suchte er eine
Tankstelle in der Landshuter Straße auf, wo er zunächst eine Tüte mit leeren
Bierflaschen abstellte. Dann sagte er zu dem anwesenden Tankwart, dass er
nun einen "Faschingsscherz" mache. Mit einer Pistole fuchtelte der vor dem
Tankwart herum, der den Scherz allerdings gar nicht als solcher verstand und
es kam zu einer Streiterei, in dessen Verlauf die Polizei verständigt wurde.
Die Spielzeugpistole stellten die Schutzmänner sicher.
Der Tankwart sprach gegen den "Scherzbold" ein Hausverbot aus.