neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet neumarktonline - die Internet-Tages-Zeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet Neumarktonline - die Internet-Tages-Zeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

SPD: Schwungvoll und nachdenklich in den Mai


Heitere und nachdenkliche Mienen vor der Residenz: SPD-Kreis-
vorsitzende Carolin Braun, Roland Pirner, Oliver Daller, Karl-
Heinz Brandenburger, Michael Meyer und Dieter Appelt (v.l.)
Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT. An Schwung fehlt es ihr nicht – der „alten“ SPD, die sich im Landkreis ein jugendliches Profil gegeben hat.

Den Beweis dafür lieferte die neue Kreisvorsitzende Carolin Braun, die das Podium des Festsaales der Residenz nicht über die Stufen erklomm, sondern im Spagat nahm – und das gleich mehrmals. Ihr bewundernswerter Elan, gepaart mit einer ansteckenden Herzlichkeit, sprang beim traditionellen Maiempfang sofort aufs Publikum über, das aus Betriebsratsmitgliedern,

Michael Meyer: „Subventionen
zurückfordern“
Personalräten, hauptamtlichen Gewerkschaftern, Vertrauensleuten, SPD-Ortsvereinsvorsitzenden, Kommunalpolitikern, allen an Arbeitnehmerfragen Interessierten sowie aus Jugend- und Schwerbehindertenvertretern bestand.

Überhaupt: Bei dem inhaltlich sehr nachdenklich stimmenden Empfang schlug die „Stunde der Vertreter.“ Die meisten der angekündigten Grußredner schickten ihre „Vize“ vor, die vielleicht sogar ihre „Meister“ übertrafen. So lieferte der neugewählte Stellvertretende SPD-Unterbezirksvorsitzende Oliver Daller eine glänzend formulierte Vorstellungsrede ab, in der er ganz entschieden für eine Stärkung der Demokratie im Angesicht einer Bedrohung durch ein NPD-Zentrum bei Grafenwöhr eintrat. „Wir als SPD werden alles daran setzen, dass Grafenwöhr, die Oberpfalz, Bayern und damit ganz Deutschland nicht in den Schmutz gezogen werden.“ Diesen Aufruf

Nach der nachdenklich stimmenden Maifeier – eine Stärkung
am Kalten Büfett
richtete er an alle, die aus der Geschichte gelernt haben sollten, während er eher bei der Parteispitze anmahnte, vor Verabschiedung eines neuen Grundsatzprogrammes auch die Basis zu hören.

Der Sprecher der KAB Neumarkt, Hans Georg Spille, lenkte die Gedanken der andächtig lauschenden Zuhörer – unter ihnen die vorher von OrtsvorsitzendemKarl-Heinz Brandenburger begrüßten

Hans Georg Spille: „Sozialer
Friede in Gefahr“
„Urgesteine“ Karl Schmidt, Rudolf Stauber und Hans Fischer – auf den heraufdämmernden „Tag der Arbeit“. „Arbeitslosigkeit ist ein Mittel, die Arbeitnehmer zu erpressen“, sagte der viele Jahre in der Schuldnerberatung tätige Spezialist. „Wenn die Leute nicht mehr zum Volksfest gehen können, weil das Geld nicht reicht, dann ist der soziale Friede gestört“, rief er unter dem Applaus des Publikums aus. Deshalb sei gerade die SPD gefordert, sich um die kleinen Leute zu kümmern, was vorher Karl-Heinz Brandenburger seinem großen Vorsitzenden „Münte“ hoch anrechnete, dass er Mißstände im Verhältnis zwischen Lohnempfängern und Vorstandsvorsitzenden beim richtigen Namen nennt.


Mai-Empfang der SPD in ungewohntem Rahmen: statt Turner-
heim der Festsaal der Residenz.
Am Beispiel seiner Berufskollegen ging der Kreisvorsitzende der IG Bau, Michael Meyer, auf die Mißstände in der Branche ein, die sich auf andere übertragen lassen. So warnte er vor weiteren Firmenabwanderungen ins Ausland, denen man dadurch begegnen könne, dass alle bisher gewährten Subventionen zurückgefordert werden. Als Betriebsrat der Firma Bögl erwies er sich auch als Experte in Sachen Schlechtwettergeld, Mindestlöhne und Entsendegesetz, um ein paar Reizworte aus seiner fundierten Rede herauszugreifen.

Mehr mit Hineingreifen endete der Empfang am bodenständigen nahrhaften Büfett und für die weniger dem Kulinarischen als dem Kulturellen zugetanen mit einem Rundgang durch die Ausstellung „Vom Untertan zum Staatsbürger.“
Erich Zwick