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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Seit 40 Jahren erfüllen sie einen hohen Anspruch an Gerechtigkeit, Neutralität und Selbstlosigkeit

Nur noch ein Vermessungsamt


Landrat Albert Löhner und der Leiter des Neumarkter Vermess-
ungsamtes, Direktor Karl-Heinz Zweckerl mit den „Siebenern“, die
ein halbes Jahrhundert ihr Ehrenamt versehen.
NEUMARKT. Das Vermessungsamt Neumarkt ist ab 2006 für den gesamten Landkreis zuständig. Es deckt dann auch die Gemeinden des früheren Landkreises Parsberg ab, die bisher vom Vermessungsamt Hemau betreut wurden. Die Hemauer Behörde wird dem Amt in Regensburg zugeschlagen, bleibt aber mit einer Außenstelle erhalten.

Diese frohe Botschaft für den Kreis Neumarkt überbrachte am Donnerstag der Leiter des Vermessungsamtes Neumarkt, Direktor Karl-Heinz Zweckerl, seinen treuesten ehrenamtlichen Mitarbeitern, den Feldgeschworenen, auch „Siebener“ genannt. 21 von 20.000 in Bayern tätigen erhielten aus der Hand von Landrat Albert Löhner die Treueurkunde für 50, 40 und 25 Jahre Dienst im ältesten Ehrenamt der kommunalen Selbstverwaltung.


25 Jahre lang genießen sie das Vertrauen der Bevölkerung.
Fotos: Erich Zwick
„Eine Privatisierung der Grundstücksvermessungen ist vom Tisch“, gab sich Direktor Zweckerl erleichtert, „denn nicht ohne Sorge haben wir in den letzten Monaten an den Vermessungsämtern die Aktivitäten der Bayerischen Staatsregierung verfolgt. Jetzt ist die Entscheidung in der Verwaltungsreform gefallen. Die Vermessungsämter bleiben in reduzierter Form mit Außenstellen bestehen.“ Und den Jubilaren fiel der berühmte Stein vom Herzen, als sie erfuhren, dass auch die Einrichtung der Feldgeschworenen als Ehrenamt bestehen bleibt. Schließlich werden die „Siebener“ auf Lebenszeit gewählt und nehmen das „Siebener-Geheimnis“ mit ins Grab. Sie werden auch deswegen in Zukunft unentbehrlich sein, weil sie über hervorragende Ortskenntnisse verfügen, Vertrauen bei der Bevölkerung genießen, Mittlerfunktion zwischen Behörde und Bürger ausüben und zu ihren Tugenden Zuverlässigkeit und Sachkenntnis zählen.

Selbst im Zeitalter der elektronischen „Tachymeter“, der Computer und der Satellitenmeßverfahren sind sie bei der Vermessung und Abmarkung von Grundstücken unentbehrlich. Sie arbeiten mit den Vermessungsbeamten eng zusammen, sichern Grenzzeichen und wechseln sie aus, wenn sie gefährdet oder beschädigt sind und sind zuständig für die Beschaffung und den Transport von Abmarkungsgerät und Material.

Die drei Vertrauenspersonen, die 50 Jahre gewissenhaft ihr Ehrenamt ausüben – Georg Bogner aus Dietfurt, Willi Götz aus Ittelhofen und Johann Bernreiter aus Kerkhofen – erhielten neben der Ehrenurkunde des Finanzministers eine ganz besondere Auszeichnung: eine erste Katasteraufnahme ihres Heimatortes aus den Jahren zwischen 1830 und 1850.

Mit einem Buch über die Geoinformationssysteme in Bayern wurden die 40- und 25jährigen Jubilare belohnt. Es sind dies für 40 Jahre: Georg Graf, Freystadt; Franz-Xaver Hacker, Möning; Leo Klebl, Thundorf; Alois Regnath, Burggriesbach; Franz Werner, Aßlschwang; Nikolaus Triller, Neumarkt; Franz-Xaver Betz, Batzhausen und für 25 Jahre: Alois Achatz, Lauterbach; Johann Götz, Lauterhofen; Josef Ingerling, Schmellnricht; Johann Lerzer, Thannhausen; Johann Regensburger, Obernricht; Josef Regensburger, Höfen; Ernst Schwanfelder, Oberndorf; Michael Spiegel, Oberndorf; Josef und XaverWalter, Michelbach; und Leonhard Dauscher, Mühlhausen.

Als „Bindeglied und Vorbild“ würdigte Landrat Albert Löhner die wackeren 21 Siebener. „Sie sind wahre Aushängerschilder für vorbildliches gesellschaftliches Engagement und ein wichtiges Bindeglied zwischen Staat und Bürgerschaft. Unser Staat bleibt dank ihrer wertvollen Arbeit auch bei hoheitlichen Aufgaben in engem Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürger“, lobte der Kreischef.
Erich Zwick