Knapp 1900 Mitglieder


Die BN-Vorstandschaft (v.l.): Vorsitzender Josef Guttenberger, Stellvertrteterin Sigrid Schindler, BN-Regionalreferent Reinhard Scheuerlein und Schriftführerin Gabi Bayer
Foto: Alfons Greiner
NEUMARKT. Zur Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz hatte der Vorstand heuer ins Gasthaus zur Linde in Sulzbürg eingeladen. Und das nicht ohne Grund, wie Kreisvorsitzender Josef Guttenberger mit einem Augenzwinkern anfügte, schließlich wäre die Linde der Symbolbaum des Bund Naturschutz in Bayern e.V.

In seinem Tätigkeitsbericht verwies er auf die vielen Vorstandssitzungen, den Besuch der überregionalen Tagungen und der Teilnahme beim Naturschutzbeirat, dem Landschaftspflegeverband, der AG Fledermaus oder dem Jagdbeirat. Guttenberger bedankte sich bei den Schulen im Landkreis, die wieder erfolgreich an der Haus- und Straßensammlung teilgenommen haben. Diese und viele andere Aktionen hätten dazu geführt, dass der Verband im letzten Jahr auf knapp 1900 Mitglieder angewachsen ist.

Auch die Kindergruppe des BN wurde wieder belebt dank des Engagements von Tamara Pongratz und Julia Schweiger, die mit den „Umweltfüchsen“ monatlich in der Natur unterwegs sind.

2017 wurde erneut eine Vielzahl von Stellungnahmen verfasst zu Planungen in der Stadt und im Landkreis. Der Dank des Vorsitzenden ging hier an Sigrid Schindler und Alfons Greiner. Recht problematisch werden die Abholzungen gesehen, denen in den letzten Wochen wieder viele Hecken und auch Solitärbäume zum Opfer fielen. Immerhin konnte die Rettung einer Haus-Linde in Sindlbach gefeiert werden - mit dem ersten Lindenbütenfest der Kreisgruppe. Diese Tradition soll fortgesetzt werden.


Sehr engagiert hat sich die Kreisgruppe auch im Kampf gegen eine neue Ausfahrt an der A6 bei Traunfeld. Würde diese Idee umgesetzt, wäre der Verlust vieler Steuermillionen zu beklagen, eine ruhige Landschaft würde mit Lärm und Abgasen belastet und Lagerhallen würden die Landschaft entwerten, hieß es. Der BN unterstütze hier eine Entwicklung in Richtung Naherholung und Erhaltung intakter Natur- und Lebensräumen bis hin zu sanftem Tourismus.

Besonders hervorgehoben wurde von Josef Guttenberger das inzwischen traditionelle Moorfest, das 2018 am 1. Juli stattfinden wird. Dabei gibt es für die Besucher viele Informationen und natürlich die „Moorführung“, die schon bei vielen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Sein spezieller Dank galt hier Familie Gruber für die Bereitstellung einer Wiese zur Durchführung des Festes. Eng verknüpft mit dieser Aktion ist der Biber, der mit seinen Aktivitäten das Moor dynamisch gestaltet. „Der Biber wird bleiben und das nicht nur im Moor, auch wenn einige wenige Bauern immer wieder dagegen schießen“, so Guttenberger.

Ein gravierendes Problem für die Gesellschaft ist das Insektensterben und das Bienensterben, obwohl "einige Unverbesserliche" immer noch meinen, sie könnten die "Fakten leugnen und wissenschaftliche Ergebnisse ignorieren". Der BN hat sich hier im vergangenen Jahr auch finanziell engagiert. Zudem unterstützt der BN die AG Bienenkiste, geleitet von Marco Heydolph. Dies sorge für eine weitere Verbreitung der so wichtigen Bestäuber.

Größere Ausgaben gab es auch im Amphibienschutz. Hier mussten etwa 1000 Meter Zaun neu beschafft werden. Dies wurde vor allem durch die Unterstützung der Bürgermeister von Berching und Deining ermöglicht, so dass bei der Erbmühle und bei Pirkach ein neuer Zaun aufgestellt werden konnte. Die Ortsgruppe Seubersdorf betreut seit letztem Jahr einen Übergang in Daßwang. Insgesamt werden elf Übergänge betreut und durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer im BN jedes Jahr 10 000 Frösche und Kröten vor dem Überfahren gesichert. Guttenberger richtete seinen Dank auch an die Mitarbeiter vom Kreisbauhof und der Straßenmeisterei. Einen Appell richtete er an die Bevölkerung, keine Goldfische auszusetzen, denn diese würden Laich und Kaulquappen meist restlos dezimieren. Die „infizierten“ Tümpel sollten entsprechend abgefischt werden.

Ein Projekt, das 2017 begonnen wurde, wird heuer fortgesetzt: viele, vor allem junge Naturforscher sollen sich als Haselmausdetektive auf die Suche nach diesem scheuen und seltenen Bilch begeben. Dabei werden die Schulen mit eingebunden.

Im Bereich der Umweltbildung gab es vielfältige Angebote. Herausgehoben wurden die Lesung mit der Buchautorin und Journalistin Katrin Hartmann zum Problem Palmöl, das Referat von Dr. Herbert Barthel, der den Bezug von Klimaschutz und Weltfrieden herstellte, die Waldveranstaltungen mit dem Leiter des AELF, Harald Gebhardt, oder der Einsatz des Energiespardorfs des BN an den beiden Gymnasien und der Mittelschule Weinberger Straße. Jeweils eine Woche lang wurden den Schülern die Probleme des Stromverbrauchs und mögliche Lösungen vermittelt. Auch mit dem Einsatz abendfüllender Dokumentarfilme konnten umweltpolitische Themen in verschiedenen Orten des Landkreises mit einem interessierten Publikum diskutiert werden.

Der Veranstaltungskalender zeigt für 2018 wieder für alle Mitglieder und interessierte Bürger ein vielfältiges Programmangebot.

Der anschließende Kassenbericht von Marco Heydolph zeigte einen soliden und sparsamen Umgang mit den Finanzen, so dass auch 2018 größere Projekte gestemmt werden können. Dies wurde vom Kassenprüfer bestätigt.

Anschließend stand die Neuwahl des 2. Vorsitzenden auf dem Programm, da Hubert Pfahl aus beruflichen Gründen nach Südbayern verzogen ist. Hier erhielt Sigrid Schindler einstimmig das Vertrauen.
30.03.18
Neumarkt: Knapp 1900 Mitglieder
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