NEUMARKT. Mit dem Motto „Weniger ist mehr“ ist die Medienausstellung der Stadtbibliothek im Juni ganz auf die 8. Neumarkter Nachhaltigkeitskonferenz am 15. Juni ausgerichtet. Und die will neue Wege finden, durch Verhaltensänderungen Konsum und Lebensstil in Einklang mit dem Klimaschutz zu bringen.
Dass damit - und mit einem einfacheren Leben überhaupt - viel mehr Spaß als Verzicht verbunden ist, erschließt sich aus Petra Pinzlers Buch „Vier fürs Klima“. Die Autorin schildert den einjährigen Selbstversuch einer vierköpfigen Familie, erzählt, wie sie den kleinen Klimasünden mit Kompromissen begegneten, was gut und was weniger gut ging.
„Einfach leben“ ist der treffende Titel des Ratgebers von Lina Jachmann für einen minimalistischen Lebensstil. Die Fülle der Anregungen reicht von Wohnen („Tiny House“) über Mode (grüne Labels und Modeblogger) und Körper (Naturkosmetik) bis zu Lifestyle, wo unverpacktes Einkaufen, Entrümpeln sowie Putzen mit schadstofffreien Mitteln eingeschlossen sind.
Die DVD „Weggeworfen – Trashed“ mit Oscar-Preisträger Jeremy Irons dokumentiert die Ergebnisse einer besonderen Weltreise: hin zu Orten, die zwar wunderschön sind, aber gerade deshalb besonders unter Bergen von Abfall und Umweltverschmutzung leiden. Nicht nur die Probleme werden aufgezeigt, sondern auch Wege zu ihrer Lösung.
„Sauerei!“ ruft der Agrarwissenschaftler Kremer-Schllings, der als „Bauer Willi“ einen konventionellen Bauernhof betreibt. Mit klaren Worten geht er auf berechtigte und unberechtigte Verbraucherkritik ein, spart weder Gentechnik und Überdüngung noch Monokultur und Lebensmittelskandale aus. Aber auch der Verbraucher kriegt sein Fett ab. Zitat: Wer ein Hähnchen für 2,79 Euro kauft, gibt an der Supermarktkasse das Recht ab, sich über Massentierhaltung zu beschweren:
„Geh raus! Deine Stadt ist essbar“, so macht der smarticular Verlag Mut, ausgerechnet in der Stadt grüne und gesunde Vielfalt zu entdecken. 36 gesunde Pflanzen, die vor der Haustür wachsen, die Geld sparen und glücklich machen, listet das handliche Taschenbuch auf. Aus dem gleichen Verlag kommt der Ratgeber „Selber machen statt kaufen“. Der Band „Küche“ enthält über einhundert alltagstaugliche Rezepte für Brot und Gebäck, Aufstrich, Getränke und Süßes. Die Ausgabe „Haut und Haar“ leitet zur Herstellung von Naturkosmetikprodukten von Shampoo bis Fußbad an.
„Versorge dich selbst“ rät Eliz Simon: Obst und Gemüse selber anbauen, Brot, Kuchen, Teigwaren und Getränke herstellen, ebenso Süßigkeiten und Körperpflegeprodukte. Angehende Selbstversorger ermuntert auch Otmar Diez unter dem Titel „Es geht ganz einfach“. Seine Empfehlung sind Rahmenbeete, der Nutzpflanzenanbau in vorgefertigten Holzrahmen, womit auch auf kleinem Raum und mit wenig Zeit eine ansehnliche Ernte erzielt werden kann.
Fernsehköchin Sarah Wiener serviert ein „Zukunftsmenü“. Unter diesem Titel wirbt sie für den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, für Resteverwertung und gegen Verschwendung. Eindringlich warnt sie vor der zerstörerischen Wirkung der Industrienahrung und lässt ihre Leser den Genuss frisch gekochter heimischer Produkte wieder entdecken.
„Auf freiem Fuß“ war Sabrina Fox unterwegs, nämlich ein Jahr lang barfuß, Sommer wie Winter! Ihr Buch ist nicht nur ein unterhaltsamer Live-Report über ein gelungenes Experiment zur Selbstfindung, sondern auch ein Beispiel, wie man zu gesunder und natürlicher Lebensweise kommt und damit ganz nebenbei seinen „ökologischen Fußabdruck“ reduzieren kann.
Upcycling liegt im Trend, und „Jeans-Upcycling“ von Céline Dupuy zeigt, was man alles aus einer „toten Hose“ zaubern kann. Fischerhut, Brieftasche, Haarschleife, Hausschuhe, Vasen in Jeanskleid, Stuhlbezug – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. „Die Garten-Werkstatt“ von Thomas Hess beschreibt, wie ausrangierte Gegenstände wie Wasserflaschen, Gartenschlauch, Regenschirm oder Paletten sich in Pflanzgefäße, Gartenmöbel, Gartenleuchten oder Nist- und Futterhilfen für Vögel verwandeln lassen.