Sigrid Schindler (l.) vom Bund Naturschutz mit den gesammelten Unterschriftenlisten.Ursula Plankermann (SPD) zeigt den Stadtpark-Plan mit den rot eingezeichneten Bäumen, die der Sanierung zum Opfer fallen sollen
Foto: Alfons Greiner
NEUMARKT. Der Bund Naturschutz will am Dienstag die 2698 Unterschriften von Neumarktern gegen die geplante Stadtpark-Umgestaltung übergeben.
Die Zahl reicht bei weitem für die Einleitung eines Bürgerentscheids aus, hieß es. neumarktonline berichtete darüber bereits in der letzten Woche (Bericht hier)
Die Naturschützer wiesen bei einem Informationsgespräch am Montag noch einmal ausdrücklich darauf hin, daß man ja weder das Projekt noch den dafür in Aussicht gestellten Zuschuß verhindern wolle. Man werde aber daran festhalten, „die großen Bäume und die Hecken und Büsche im Stadtpark zu erhalten“.
„Merkwürdig“ erscheint es den Aktivisten des Bürgerbegehrens, daß die Stadt das Areal des Stadtparks als "Außenbereich im Innenbereich" betrachte, und deshalb hier die eigene Baumschutzverordnung nicht greifen soll.
neumarktonline veröffentlicht den beim Pressegespräch vorgestellten „Wunschzettel“ des Bundes Naturschutz für die Umgestaltung des Stadtparks:
Wunder-Parkplatz umgestalten zum Spielplatz unter Beibehaltung der bestehenden Bäume, hier Einrichtung von öffentlichen Toiletten
Offenlegung des „Leitgrabens“ nicht geradlinig, sondern in einer leichten Biegung, um die vorhandenen Bäume zu erhalten (Wassertreppe dadurch leicht verschoben)
Baum- und Heckenbewuchs (Hainbuchen und alle weiteren Bäume: Bergulmen, Lärchen, Ahorn, usw.) am Rand der Schanze erhalten. Pflegeschnitte von Kronen und einzelne Entnahmen wegen Umsturzgefahr möglich nach Gutachten durch eine Fachfirma = Windschutz für Bäume am Hang zum Museum Lothar Fischer. Hauptwindrichtung von Westen.
Die „große Treppe“ könnte als schmalere Variante im Bereich der vom Sturm entwurzelten beiden Hainbuchen realisiert werden, ohne weitere Bäume zu fällen.
Wege müssen nach den Richtlinien (DIN 18920) erneuert werden, ohne Baumwurzeln zu schädigen (notwendige Abstände müssen eingehalten werden)
Verzicht auf den Ausschank und die Toilettenanlagen auf der Schanze, da jede Baumaßnahme im Hang das Wurzelwerk der großen Bäume schädigen und ihre Standfestigkeit gefährden würde.
Beibehaltung bzw. Neuanlage von Hecken und niedrigem Gehölz um die großen Hochstämme, um Austrocknen im Sommer und Windbruch/Sturmschäden zu verhindern („Waldrand-Funktion!“)
Büsche und Hecken erhalten als Lebensraum für viele Vogel- und Insektenarten und als Schutz gegen den Straßenverkehrslärm.
Angebot von Baumpatenschaften nach dem Nürnberger Vorbild.