„Toten Winkel“ gesehen


Die Schulkinder wurden mit den Gefahren rund um den Schulbus vertraut gemacht
Foto: Maike Wanert
NEUMARKT. Auf dem Gelände der Neumarkter Stadtwerke haben rund 200 Viertklässler im Rahmen eines groß angelegten Verkehrssicherheitstrainings eine der gefährlichsten Situationen des Straßenverkehrs kennengelernt: den Toten Winkel.

Drei Tage lang hat Herbert Nedo von der Neumarkter Verkehrswacht die Grundschüler klassenweise an das lebenswichtige Thema herangeführt. Für die spielerische Lehrstunde nutzte der pensionierte Polizist seine langjährige Erfahrung als Verkehrserzieher, einen Linienbus aus der Neumarkter Stadtbusflotte und ein paar Meter Schnur.


Bevor er vor drei Jahren in den Ruhestand ging, war er 14 Jahre lang für die Verkehrserziehung von Jugendlichen zuständig. „Dabei habe ich immer wieder festgestellt, dass Schüler durch Erleben und Ausprobieren am schnellsten ein Gefühl für Gefahrensituationen entwickeln“, sagte Herbert Nedo. Deswegen setzte der Verkehrsexperte auch beim Sicherheitstraining vor der Stadtwerke-Bushalle auf praktische Übungen.

So machte er den Toten Winkel für die Schüler zum Beispiel mit zwei Schnüren sichtbar. Dafür knotete er die Bänder an den rechten Seitenspiegel des Stadtbusses und spannte sie auf der Beifahrerseite zu einem nach hinten offenen Dreieck. In genau diesem Dreieck platzierte er die ganze Schulklasse. Nun schickte der Verkehrssicherheitsexperte ein Kind nach dem anderen los, um sich zu der Stadtbusfahrerin neben das Steuer zu stellen. Beim Blick in den Rückspiegel machten die Viertklässler allesamt große Augen. Denn obwohl die Kinder wussten, dass alle ihre Klassenkameraden als Gruppe neben dem Bus standen, konnten sie nicht einen einzigen von ihnen sehen.

Beim Sicherheitstraining lernten die Kinder auch, wie sie sicher an der Haltestelle warten, geordnet ein- und aussteigen und sich im Bus richtig verhalten. „Der Abschnitt über den Toten Winkel ist für unsere Stadtbusfahrer aber der mit Abstand wichtigste Teil des Trainings“, sagte Michael Steinmetz, Geschäftsbereichsleiter des Neumarkter ÖPNV. „Hier besteht im täglichen Busverkehr nämlich das größte Gefahrenpotenzial für Fußgänger und Radfahrer“.
23.05.19
Neumarkt: „Toten Winkel“ gesehen
Telefon Redaktion


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