Junge Flüchtlinge befreit

NEUMARKT. Die Polizei befreite auf der Autobahn vier jugendliche Flüchtlinge aus einem Sattelzug-Auflieger, in dem sie ein Schleuser zusammengepfercht hatte.

Die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren hatten 30 Stunden lang bei weit über 30 Grad auf engstem Raum in dem Anhänger ausgeharrt. Ihre Notdurft mußten sie in Plastikflaschen verrichten.

Der Lastwagenfahrer hatte offenbar keine Kennis von seiner menschlichen Ladung.


Der Fahrer des mazedonischen Sattelzug hatte am Mittwoch-Mittag auf einem Rastparkplatz auf der A3 in der Nähe von Parsberg Geräusche aus seinem Sattelauflieger gehört und die Polizei verständigt. Beamte der Parsberger Autobahnpolizei konnten dann die vier Jugendlichen befreien.

Der 32jährige Lastwagenfahrer gab an, mit seinem Sattelzug auf der A 3 Richtung Frankfurt von Serbien kommend nach Düsseldorf unterwegs zu sein. Beim Einlegen einer Pause auf dem Rastparkplatz Höll, kurz vor der Anschlussstelle Parsberg, bemerkte er Geräusche aus dem Innern seines verplombten Anhängers und verständigte sofort die Polizei.

Bei der Kontrolle entdeckten die Autobahnpolizisten, dass das verplombte Verschlussseil durchtrennt und wieder verdeckt zusammengesteckt worden war. Beim Öffnen der Heckklappen blickten den Einsatzkräften vier junge Afghanen, laut Angaben im Alter zwischen 15 und 16 Jahren, entgegen. Die jungen Männer wurden vor Ort von Rettungskräften und Notarzt, insbesondere mit Wasser, versorgt. Ärztliche Sofortmaßnahmen waren nicht erforderlich.

Die jugendlichen Flüchtlinge wurden anschließend im klimatisierten Polizeikombi zur Parsberger Autobahnpolizei gebracht, wo man sie mit Käsesemmeln versorgte.

Nach ersten Ermittlungen bezahlten die vier unbegleiteten Minderjährigen jeweils einen vierstelligen Betrag an einen unbekannten Schleuser, der sie in Belgrad auf der Ladefläche des Anhängers versteckte. Dort harrten sie zwischen den geladenen WC-Reinigern für 30 Stunden und bei Temperaturen von weit über 30 Grad aus, bis der Anhänger durch die Polizei in Parsberg geöffnet wurde.

Nach Abschluss der polizeilichen Erstmaßnahmen erfolgte eine Übergabe der jungen Afghanen, die keinerlei Pässe oder sonstige Dokumente mit sich führten und um Asyl nachsuchten, an Mitarbeiter des Neumarkter Jugendamts.

Nachdem der Zoll den Sattelauflieger neu verplombt hatte, konnte der Sattelzug-Fahrer seine Fahrt fortsetzen.
27.06.19
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Telefon Redaktion


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