Hoch hinaus: Per Fortbildung können es Azubis bis zum
Polier oder Bauleiter bringen
NEUMARKT. Der Facharbeiter-Mangel macht weiter zu schaffen: im Landkreis Neumarkt gibt es noch 150 freie Ausbildungsplätze in der Bau-Branche.
Was den zahlreichen Bau-Firmen der Region zu schaffen macht, bedeutet freie Auswahl für die Schulabgänger.
Jetzt trommelt auch die Bau-Gewerkschaft für ihre Branche und weist auf gute Aufstiegs-Chancen hin.
Aktuell gibt es bei den Baufirmen
im Landkreis noch 150 freie Plätze, hieß es von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-
Umwelt. Nach Zahlen des Arbeitsamtes sind in ganz Bayern noch rund
2600 Ausbildungsstellen in der Branche zu vergeben.
„Eine Ausbildung zum Maurer, Zimmerer oder Straßenbauer ist nicht nur gut bezahlt,
sondern bietet auch solide Job-Perspektiven. Gebaut wird immer“, sagt Christian Lang.
Der Bezirksvorsitzende der IG Bau geht mit Blick auf fehlenden Wohnraum in
den Großstädten und den Mangel an Sozialwohnungen davon aus, dass Facharbeiter
auch in den nächsten Jahren „händeringend“ gebraucht werden.
„Allein mit Hilfskräften
zieht man kein Haus hoch“, so Lang. Auch bei der Sanierung von Straßen, Schienen und
Gebäuden bleibe der Bedarf an Spezialisten hoch.
Die Gewerkschaft rät natürlich dazu, sich nach einem Ausbildungsplatz in einem „tariftreuen
Innungsbetrieb“ umzusehen. Dort stünden Bau-Azubis im Branchenvergleich in puncto
Bezahlung an der Spitze, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung
zeige. Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildungsjahr auf
850 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegen die Vergütungen bei 1200 Euro, im dritten
sind es 1475 Euro. Nach der Lehre können sich Gesellen fortbilden und es bis zum Polier
oder Bauleiter bringen.
Die Branche biete dabei auch große Chancen für Flüchtlinge: „Vom gemeinsamen
Berufsschulweg übers Betonieren bis zur Mittagspause – Integration gelingt vor allem im
Job“, sagt Lang. Nach Angaben der Sozialkassen der Bauwirtschaft arbeitet
bundesweit jeder fünfte Auszubildende aus einem Flüchtlings-Herkunftsland im
Baugewerbe.