Dr. Tanja Kurzendorfer erhält in München den „Kulturpreis Bayern“
Foto: Alex Schelbert
NEUMARKT. Die Neumarkterin Dr. Tanja Kurzendorfer hat den „Kulturpreis Bayern“ des Bayernwerks für
ihre Dissertation in der Informatik mit Schwerpunkt Medizintechnik erhalten.
Sie beschäftigt
sich darin mit der Weiterverarbeitung von Bildern, die mit der Magnetresonanztomografie
erstellt wurden. Die Neumarkterin ist eine von 33 Absolventen staatlicher
bayerischer Hochschulen und Universitäten, die in München mit der Bronzestatue „Gedankenblitz“ geehrt worden
sind.
Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert. Überreicht wurde er von Bayernwerk-Chef Reimund Gotzel und Staatsminister Bernd Sibler. Mit
dem Kulturpreis Bayern hat das Bayernwerk gemeinsam mit dem Staatsministerium
für Wissenschaft und Kunst zum 15. Mal herausragende Leistungen in
Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet: Den Preis erhalten die 33 besten Absolventen
staatlicher bayerischer Hochschulen, fünf Kulturschaffende und ein Sonderpreisträger.
„All unsere Preisträger gestalten die Kultur, Wissenschaft und Kunst Bayerns aktiv
mit und setzen Impulse für unsere Zukunft“, sagte Gotzel. Der Kulturpreis Bayern sei ein Zeichen der
Würdigung und des Dankes dafür.
Narbengewebe im Herz aufspüren
Zur Diagnose von Herzerkrankungen wird häufig die Magnetresonanztomografie
(MRT) verwendet. Mithilfe dieses bildgebenden Verfahrens kann die Struktur von
Gewebe und Organen in einzelnen Schichten betrachtet werden. Die größte Herausforderung
für Mediziner stellt die Analyse der Gewebevitalität des Herzens dar. Wichtig,
um vernarbtes Gewebe von nicht vernarbtem zu unterscheiden, sind eine akkurate
Segmentierung des Herzens und die präzise Analyse der MRT-Daten.
In ihrer Doktorarbeit
vergleicht Dr. Tanja Kurzendorfer drei weiterentwickelte Segmentierungsmethoden
miteinander, um bessere Ergebnisse zu erzielen und somit den Arzt maßgeblich
bei seiner Diagnose zu unterstützen. Zusätzlich stellt die Ingenieurin eine neue
schichtweise Narbendarstellung vor. So kann genau zwischen Narbengewebe an Herzaußenwand,
Herzmuskulatur und Herzinnenwand unterschieden werden. Der Nachweis
von Narbengewebe am Herzmuskel beispielsweise liefert wichtige Informationen
für die Behandlung von Herzinsuffizienz.
Die 29-jährige promovierte Informatikerin
sieht in der Weiterentwicklung der Medizintechnik eine wichtige Aufgabe und möchte
deshalb weiter in diesem Bereich arbeiten: „Durch Medizintechnik lässt sich die Effizienz
von medizinischen Eingriffen steigern und damit das Ergebnis der durchgeführten
Eingriffe zu verbessern.“ Dr. Tanja Kurzendorfer kommt aus Neumarkt. Sie arbeitet
bei der Siemens Healthcare GmbH in Forchheim.
Neben den 33 besten Absolventen wurden fünf Kunstpreisträger ausgezeichnet:
das Musikerduo Coconami, der Bildhauer Sebastian Kuhn, die Schauspielerin Juliane
Köhler, die Dellnhauser Musikanten und der Kabarettist Django Asül. Den Sonderpreis
des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst erhielt der
Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer.
Alle Preisträger erhalten
die vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geschaffene Bronzeplastik „Gedankenblitz“.