„Umdenken erforderlich“

NEUMARKT. Die Zurückhaltung der Öffentlichen Hand beim Voranbringen von erneuerbaren Energien gilt nach Meinung des Bundes Naturschutz auch für Neumarkt.

Die Neuamrkter Ortsgruppe bezieht sich darauf, daß auf der Halle am Wertstoffhof noch keine PV-Anlage installiert ist (wir berichteten mehrfach). Nachdem auf Initiative des BN für das neue Wohngebiet in Woffenbach die ursprünglichen Einschränkungen für Solarenergie gestrichen wurden, erwarte man auch hier ein sehr rasches Umdenken, heißt es in einer Pressemitteilung, die wir nachfolgend leicht gekürzt veröffentlichen:


Das Landratsamt hat inzwischen dargelegt, warum bei der neuen Halle am Wertstoffhof bislang nichts bewegt wurde. Auf den ersten Blick sind die Argumente verständlich. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber auch hier das ganze Dilemma, das u.a. eine Fridays-for-Future-Bewegung kritisiert.

Es beginnt damit, dass die Entfernung vom Lidl-Markt zur neuen Halle am Wertstoffhof nur 400m beträgt. Hinzu kommt, dass in diesem Raum eine ganze Reihe weiterer (öffentlicher) Gebäude vorhanden sind, die auch mit PV bestückt werden könnten und zudem Gewerbedächer dringendst mit PV bestückt werden müssen, um die von der Bundesregierung gesteckten Ziele zu erreichen. Wenn man sich umschaut, so fällt auf, dass der städtische Bauhof (auch nur 400 m vom Wertstoffhof entfernt) vorbildlich mit Photovoltaik bestückt ist und dort weit mehr als 100 kWP installiert sind. Wo sind diese Module angeschlossen?

Unterm Strich gilt es, sofort die nötige Infrastruktur zu schaffen, um die gewinnbaren Strommengen einspeisen zu können. Und das ist eine ganze Menge, angefangen vom geplanten Dehner-Center über all die anderen, noch nicht mit PV bestückten Dächer von Gewerbebetrieben bis hin zu den Autohäusern im Osten des Areals und den sich südlich anschließenden größeren Wohngebäuden.

Während die „große Politik“ verzweifelt versucht, gigantische Stromtrassen durch Deutschland zu brechen, um Strom beliebig von A nach B verschieben zu können, bleiben die notwendigen Leitungen für eine dezentrale Energiewende auf der Strecke. Fachleute fordern seit langem den Ausbau im Bereich der Niederspannung. Für die Monstertrassen zahlen wir Stromkunden bereits seit Jahren im Voraus Abgaben und einige wenige Kapitalgeber freuen sich schon auf Renditen von ca. 7%, die vom Bürger über die Stromrechung finanziert werden. Der nötige Ausbau vor Ort wird hingegen durch fadenscheinige Begründungen und juristische Tricksereien unterbunden.

Nicht zuletzt deshalb sind im Landkreis Neumarkt in den letzten Monaten so viele Bürgerinitiativen entstanden, die sich gegen den Trassenwahn wenden und für eine dezentrale Energieversorgung plädieren. Es bleibt nur zu hoffen, dass die öffentliche Hand in allen Bereichen künftig konsequent auf eine klimafreundliche Zukunft setzt und künftig nur noch Architekten engagiert, welche die dafür notwendigen Prinzipien engagiert angehen. Der BUND Naturschutz richtet auch einen Appell an MdB Karl und MdL Füracker, bei Wirtschaftsminister Altmaier Druck zu machen, damit der seit langem versprochene Wegfall des 52 GW–Deckels bei PV endlich umgesetzt wird.

02.03.20
Neumarkt: „Umdenken erforderlich“
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