Neupriester Ralph Heiligtag, Bischof Gregor Maria Hanke und Neupriester Andreas Lerch (v.l.)
Foto: Anika Taiber-Groh/pde
NEUMARKT. Bischof Gregor Maria Hanke weihte am Samstag Diakon Andreas Lerch, der zuletzt in der Pfarrei St. Willibald in Neumarkt-Woffenbach tätig war, zum Priester.
In seiner Predigt ohne Publikum in der Eichstätter Schutzengelkirche betonte Hanke, wie wichtig es sei, zu verstehen, dass allein Jesus die Boten seines Reiches aussuche: „Jesus ist es, der ruft und erwählt.“
Zusammen mit Lerch wurde auch Ralph Heiligtag zum Priester geweiht.
Die Weihekandidaten hätten zunächst andere Berufsentscheidungen für sich getroffen, ehe sie den Ruf des Herrn spürten, sagte Bischof Hanke. Heiligtag war jahrelang Opernsänger, Andreas Lerch absolvierte zunächst eine Ausbildung als Gas- und Wasserinstallateur. „Irgendwann auf ihrem Weg haben die kirchlichen Verantwortlichen zusammen mit den beiden und zahlreichen Schwestern und Brüdern festgestellt: Es ist der Herr, der ruft.“
Die Priesterweihe fand wegen der Corona-Pandemie ohne Kirchenbesucher und mit entsprechenden Hygienemaßnahmen statt. Stattdessen sollten zahlreiche Zuschauer und Angehörige der Neupriester eine Gebets- und Gottesdienstgemeinschaft über den Livestream des Bistums und eine Fernsehübertragung bilden. Zu Beginn der Weihe sagte Hanke, die Frage, ob die Priesterweihe hinter verschlossenen Türen stattfinden solle, habe er sich sehr zu Herzen genommen.
Man habe das Geschenk Gottes, die beiden Neupriester, aber nicht der zeitlich ungewissen Perspektive auf einen Impfstoff unterwerfen wollen. Stattdessen habe man sich entschieden, in geistlicher Verbindung mit den Gläubigen vor den Bildschirmen ein Hoffnungsfest zu feiern: „Gott wirkt auch hinter verschlossenen Türen.“
Nach der Predigt legte der Bischof den beiden Männern die Hände auf und weihte sie zu Priestern. Danach wurden ihre Hände mit Öl gesalbt. Bischof Hanke überreichte ihnen symbolisch Brot und Wein.
Andreas Lerch wurde in Oberschlesien geboren, wuchs aber in der Pfarrei St. Canisius in Ingolstadt auf. Seine Praktikumspfarrei ist St. Willibald in Neumarkt-Woffenbach. Beide Neupriester werden zunächst weiter in ihren Praktikumspfarreien tätig sein.
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die ersten Gottedienste, also die Primizen und Nachprimizen der beiden Neupriester. Lerch plant eine feierliche Primiz zu einem späteren Zeitpunkt.