„Hochzeit“ im Münster


In der Münsterkrippe wird die „Hochzeit zu Kana“ gezeigt

NEUMARKT. Hochzeiten gibt es in Neumarkter Kirchen derzeit kaum; mit einer Ausnahme: im Münster ist die „Hochzeit zu Kana“ zu sehen.

Die Münsterkrippe zeigt im Mai wieder das Weinwunder Jesu bei der berühmten Hochzeit. Anders als die Gottesdienstbesucher sind die Darsteller nicht an Mindestabstände gebunden und tragen auch keinen Mundschutz, hieß es.

Dabei findet die eigentliche Hochzeit nur für die Fantasie des Betrachters sichtbar in einem Anbau statt, der eben erst fertiggestellt wurde. Maria Magdalena wirft einen neugierigen Blick hinein. Dort tanzt die Hochzeitsgesellschaft, während Jesus - und das zeigt das neue Krippenbild - sein erstes Wunder wirkt: Die Verwandlung von Wasser in Wein.


Laut der Bibel sind Maria, Jesus und dessen Jünger bei einer Hochzeit in Kana eingeladen. Als dem Brautpaar der Wein ausgeht bittet Maria ihren Sohn zu helfen, und wird schroff abgewiesen. Sie ist sich trotzdem sicher, dass Jesus helfen wird, und weist die Diener an, zu tun, was er ihnen sagt. Und so kommt es angeblich auch. Jesus lässt sechs Amphoren mit Wasser füllen – ein Diener gibt dem Speisemeister davon zu trinken. Dieser Moment, den die Bibel beschreibt, ist nun in der Münsterkrippe zu sehen.

Doch die biblische Geschichte berichtet noch weiter von dieser Begebenheit: Als der Küchenchef kostet, ruft er verwundert den Bräutigam und fragt ihn, warum er den guten Wein bis zuletzt aufgehoben hat, wo doch die Gäste schon zu viel getrunken haben, um die Qualität noch zu bemerken.

Auf der Krippenbühne ist zum ersten Mal auch der spätere Apostelfürst Petrus zu sehen. Er hat sich mit dem Evangelisten Johannes und Jesus zum Schmausen niedergelassen. Holzbildhauermeister Norbert Tuffek aus Wendelstein hat den neuen Krippendarstelker geschnitzt und Gisela Herbert hat ihn als künftigen Papst eingekleidet. Sein Pallium, eine Art Stola, ist mit Stickereien aus alten Priestergewändern prächtig verziert.

Eigentlich fällt die Hochzeit zu Kana im Kirchenjahr auf den zwei Sonntag nach Epiphanie (Dreikönig). Im Münster wird die Szene ausnahmsweise im Mai gezeigt. Den Vorschlag hatten vor Jahren Mitglieder der Pfarrgemeinde gemacht, weil traditionell viele Paare im Mai heiraten.
06.05.20
Neumarkt: „Hochzeit“ im Münster
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