„7-Tage-Inzidenz“ bei „Null“


Auch am Mittwoch wurden keine neue Infektionsfälle im Landkreis Neumarkt bestätigt. Die Balken zeigen die Zahlen der aktuell infizierten (rot) und der verstorbenen Menschen (schwarz) an. Die grüne Linie zeigt die Zahl der genesenen Menschen
Grafik: no
NEUMARKT. Vorsichtige Zwischenbilanz zur Corona-Pandemie im Raum Neumarkt. Die „7-Tage-Inzidenz“ liegt im Landkreis und drei Nachbar-Landkreisen bei „Null“.

Vier weitere angrenzende Landkreise haben jedoch sehr wohl Neu-Infektionen in den letzten sieben Tagen. Der Oberpfälzer Regierungspräsident sprach aber von einer „überwiegend positiven Entwicklung“.

Nach den Statistiken des Robert-Koch-Instituts - die in den letzten Wochen allerdings leicht von den Angaben des Neumarkter Gesundheitsamtes abwichen - sind der Landkreis Neumarkt und die Landkreise Roth, Amberg-Sulzbach und Eichstätt mit Stand Mittwoch seit einer Woche oder länger frei von Neu-Infektionen. Nicht ganz so gut sieht es in den Nachbar-Landkreisen Nürnberger Land (1,2), Schwandorf (1,4), Regensburg (5,2) und Eichstätt (4,5) aus. Die Gefahr ist jedenfalls noch längst nicht vorbei.

Wenigstens für die Oberpfalz zeichne sich drei Monate nach Beginn der Corona-Pandemie eine Entwicklung ab, die „verhalten optimistisch stimmt“, sagte Regierungspräsident Axel Bartelt in einer Stellungnahme. Er wies dabei auf die Landkreise Neumarkt, Amberg-Sulzbach und Cham hin, die eine 7-Tage-Inzidenz von Null zeigten. Die wichtige 7-Tage-Inzidenz zählt die Zahl der Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner.

Besonders erfreulich in der Oberpfalz sei die stabile Situation auch im ehemals besonders stark betroffenen Landkreis Tirschenreuth, der nach zwölf Tagen ohne Neuinfektion jetzt erstmals wieder einen einzigen Fall zu verzeichnen hatte.


Die Statistik der täglichen Neu-Infektionen im Landkreis Neumarkt...


... und in der Oberpfalz
Grafiken: no (Datenquelle: Gesundheitsamt Neumarkt); Regierung der Oberpfalz (Datenquelle: LGL)

„Die Entwicklung der Infektionszahlen ist insgesamt gesehen erfreulich. Man kann durchaus sagen: Die Lage in der Oberpfalz hat sich - Gott sei Dank - größtenteils beruhigt“, sagte Regierungspräsident Bartelt. Einen ganz entscheidenden Teil zur Entspannung der Situation beigetragen hätten die Oberpfälzer, die sich „in der ganz überwiegenden Mehrheit an die nach wie vor geltenden und wichtigen Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen halten“.

Trotz der langsamen Rückkehr zu einer neuen Normalität, in der Mund-Nasen-Schutz und Abstandhalten schon zum Alltag gehören, gelte es jedoch weiterhin, wachsam zu bleiben. In den letzten Tagen war auch im Raum Neumarkt zu beobachten, daß einige Zeitgenossen zum Beispiel beim Abstandhalten im Supermarkt längst nicht mehr so diszipliniert sind wie vor einigen Wochen.


„Der Blick auf die Zahlen zum Infektionsgeschehen in der Oberpfalz und Bayern darf nicht dazu führen, dass wir leichtsinnig und unvorsichtig werden. Die Pandemie ist keineswegs vorbei“, so der Regierungspräsident. Nach einer aktuellen Meldung der Weltgesundheitsorganisation WHO verzeichnete die Kurve mit weltweit 136.000 neuen Fällen allein am vergangenen Sonntag einen neuen Spitzenwert. Der Schwerpunkt habe sich auf Osteuropa, Zentralasien und Lateinamerika verlagert. „Ganz egal, wo – die Corona-Pandemie bleibt auf unbestimmte Zeit unser Begleiter - eine weltweite Herausforderung, der wir nur gemeinsam begegnen und die wir nur gemeinsam meistern können“, so Bartelt.

Insgesamt verzeichnete die Oberpfalz seit Beginn der Pandemie 5340 Infektionen mit Sars-CoV-19, im bayerischen Vergleich die zweithöchste Anzahl nach Oberbayern mit 21.383 Infektionen. Auch bei der Anzahl der Todesfälle verzeichnet die Oberpfalz im bayernweiten Vergleich nach Oberbayern (968) mit insgesamt 365 Todesfällen die zweithöchste Anzahl an Fällen. Besonders betroffen davon war die nördlichen Oberpfalz mit 228 Fällen (Tirschenreuth: 137, Weiden: 20, Neustadt a.d.W.: 71). Ende Mai verstarb erstmals auch ein ehemaliger Asylbewerber, der trotz Recht auf Wohnsitznahme in einer Unterkunft im Landkreis Schwandorf untergebracht war. Der 66jährige Ukrainer mit Aufenthaltserlaubnis befand sich wegen multimorbider Vorerkrankungen in stationärer Behandlung, wo er mit COVID-19 verstarb.

Derzeit sind 34 Personen in Flüchtlingsunterkünften in der Oberpfalz mit COVID-19 infiziert. 195 Personen sind bereits wieder genesen. Das in den Unterkünften tätige Personal ist aktuell nicht betroffen. Insgesamt sind in zwölf staatlichen Flüchtlingsunterkünften COVID-19-Fälle aufgetreten. Unter Quarantäne steht derzeit noch als einzige Einrichtung die Gemeinschaftsunterkunft Regenstauf.
10.06.20
Neumarkt: „7-Tage-Inzidenz“ bei „Null“
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