Immer länger im Internet


Kinder sollten im Internet von den Eltern nicht allein gelassen werden
Foto: Pixabay
NEUMARKT. Blogs, Chats, Foren und angeblich „soziale Netzwerke“ – die Neumarkter AOK gibt Eltern Tipps beim Umgang mit dem Internet.

Nicht nur für Erwachsene sondern auch Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien immer früher, häufiger und länger. Sie verbrachten im vergangenen Jahr fast 3,5 Stunden täglich im Internet. Zehn Jahre zuvor waren es gute zwei Stunden.

Und auch Jugendliche sind zunehmend konfrontiert mit Mobbing und Hass im Netz. Jeder fünfte Jugendliche gibt an, dass er bereits einmal Opfer solcher Attacken war. „Digitale Medien bieten Chancen, bergen aber auch Risiken. Frühzeitig Medienkompetenz zu vermitteln, ist daher eine wichtige Voraussetzung, um Kindern ein gutes und gesundes Aufwachsen im digitalen Zeitalter zu ermöglichen“, so Silvia Alzinger von der AOK in Neumarkt.

Um möglichen Risiken wie beispielsweise Cyber-Mobbing vorzubeugen, sollten Eltern zunächst gemeinsam mit ihrem Kind die Welt der sozialen Medien erkunden. Von Cyber-Mobbing spricht man, wenn jemand in sozialen Medien systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg beleidigt und bloßgestellt wird.


Im Umgang mit den unterschiedlichen Plattformen können einfache Regeln helfen. Persönliche Daten und Fotos sollten Nutzer für sich behalten und generell möglichst wenige Daten im Internet veröffentlichen. Die vollständige Adresse oder Handynummer sind tabu. Beim Anlegen von Profilen in sozialen Netzwerken sollten unbedingt die Sicherheitseinstellungen für den privaten Bereich beachtet und genutzt werden.

„Empfehlenswert ist es auch, Freundschaftsanfragen gründlich zu prüfen und nur gute Bekannte aus dem realen Leben in die Freundesliste aufzunehmen“, so Silvia Alzinger. Generell gilt, sich auf Kommunikationsplattformen niemals in Streitereien und Provokationen verwickeln zu lassen, sondern nur gut überlegte Beiträge online zu stellen.

Doch was tun, wenn es bereits zu Cyber-Mobbing-Attacken gekommen ist? „Wichtig ist, nichts zu überstürzen und gemeinsam mit dem betroffenen Kind nach Lösungen zu suchen“, so Silvia Alzinger. Hilfreich kann es sein, den Klassenlehrer zu informieren, damit dieser Cyber-Mobbing im Unterricht zum Thema machen kann. Bei massiven Attacken ist es zudem sinnvoll, mit Hilfe von Bildschirmaufnahmen Belege der Gemeinheiten zu sammeln sowie alle Informationen und Benutzernamen zum Vorfall zu notieren.

Sofern die Beteiligten bekannt sind, sollten Eltern sie auffordern, die Inhalte zu entfernen. Häufig hören die Attacken auf, wenn das Mobbing thematisiert wird. Bleibt dies erfolglos, kann man sich an den Betreiber der Internetplattform wenden und ihn auffordern, die Inhalte zu löschen. Übrigens: Massive Beleidigungen und Drohungen sind strafbar, genauso wie das unerlaubte Veröffentlichen von Fotos oder Videos. Dagegen kann man bei der Polizei Anzeige erstatten.

Die AOK unterstützt die Initiative „Schau hin was Dein Kind mit Medien macht.“ Der Medienratgeber für Familien will Eltern sensibilisieren und motivieren, ihre Kinder aktiv in die Welt der Medien zu begleiten. „Wir wollen dazu beitragen, dass insbesondere Kinder lernen, Medien mit Freude und vor allem gefahrlos zu nutzen“, so Silvia Alzinger.
21.06.20
Neumarkt: Immer länger im Internet
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