NEUMARKT. Auf der Autobahn bei Öberölsbach wurde eine Autofahrerin erwischt, die zuvor bei Altdorf unter Drogeneinfluß einen Unfall verursacht hatte.
Die Frau stritt zunächst ab, gefahren zu sein. Vielmehr habe ein Bekannter am Steuer gesessen, der auch tatsächlich die Schuld auf sich nahm. In Wirklichkeit war aber die Frau die Unfallveursacherin - sie hatte keinen Führerschein und stand unter Drogen.
Am Montag gegen 9.45 Uhr fuhr ein 33jähriger Kraftfahrer mit seinem Sattelzug auf der A 3
in Richtung Regensburg, als es auf Höhe der Ausfahrt Altdorf/Burgthann zu einem seitlichen Zusammenstoß mit einem VW kam, der dort auf die Autobahn
einfahren wollte. Nach der Kollision flüchtete der Wagen von der Unfallstelle, während
der Fahrer des Sattelzugs in einen abgesperrten Bereich fuhr und die Polizei
verständigte.
Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte die Frau an einem
Parkplatz in der Nähe der Ausfahrt Oberölsbach entdeckt werden. An ihrem Auto
waren deutliche Schäden an der linken Fahrzeugseite entstanden. Die Frau war leicht verletzt.
Im Zuge der
Unfallaufnahme meldete sich aber ein Mann und behauptete, der Fahrer
des Unfallautos gewesen zu sein. Nachdem aber feststand, dass der Golf von einer
Frau gefahren wurde, stellte sich schnell heraus, dass der 35jährige Lagerist sich nur bereit erklärt hatte, die Schuld auf
sich zu nehmen. Die Frau hatte ihn kurz zuvor verständigt.
Bei der Motivsuche waren die Beweggründe schnell erkennbar: die 37jährige Frau hatte
keinen Führerschein, da ihr die Fahrerlaubnis vor einem Monat entzogen worden
war. Zudem räumte sie ein, am Vorabend einen Joint geraucht zu haben. Ein
Alkotest verlief negativ.
Zum Unfallhergang behauptete sie, dass der Lastwagen zu weit
nach rechts geraten war.
Da der konkrete Verdacht auf Drogeneinfluss als Unfallursache bestand, wurde eine
Blutentnahme angeordnet und durchgeführt.
Der Sattelzug-Fahrer blieb unverletzt. An der Sattelzugmaschine entstand ein Schaden
an der rechten Stoßstange und am Führerhauseinstieg.
Die Unfallverursacherin wird sich wegen Straßenverkehrsgefährdung, Fahren ohne
Fahrerlaubnis und Unfallflucht verantworten müssen. Ihr Bekannter bekommt eine
Strafanzeige wegen versuchter Strafvereitelung.
Die Schadenshöhe wurde auf insgesamt 2500 Euro geschätzt.