Noch neun Monate...


In der Münsterkrippe wird die „Verkündigung an Maria“ gezeigt

NEUMARKT. In neun Monaten beginnt die Adventszeit. Deshalb zeigt die barocke Münsterkrippe von St. Johannes nun im März die „Verkündigung an Maria“.

Das Fest betrachtet die „Menschwerdung des Gottesssohnes“ und zählt deshalb zu den "Herrenfesten". Es wird neun Monate vor der angeblichen Geburt Jesu gefeiert, also am 25. März. Der Erzengel Gabriel kommt zu Maria nach Nazareth und kündigt ihr die Geburt ihres Sohnes Jesus durch die Kraft des Heiligen Geistes an.


Der barocke Krippenengel ist dabei im Neumarkter Münster kein süsslicher "Nazarenerengel" - er hat nicht einmal Flügel. Denn ein barocker Engel soll nicht eine menschenähnliche Erscheinung oder eine kindgerechte Lichtgestalt sein, sondern ein "Machtwesen", ein himmlischer Bote.

Die barocken Erzengel werden als "hohe Engel" und "Angesichtsengel" bezeichnet, weil sie Gott so nahe stehen. Als Engel-Herolde gleichen sie dem irdischen Reichs-Herold der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Engel als Herolde wurden oft wie im Neumarkter Münster auch ohne Flügel dargestellt.

Ihre Kleidung ist aus der römischen Militärkleidung abgeleitet. Sie tragen kniehohe Kohortenstiefel oder Gamaschen aus leuchtendem Brokat und sind an dem stilisierten Harnisch, den zungenförmigen "Zaddelschürzen" und dem römischen Kurzrock zu erkennen.

Diese Kostüme trugen die Sänger und Schauspieler in der barocken Oper, die als "Himmlische Läufer" das Nahen der Götter ankündigten. Die barocken Krippenfiguren hatten dort ihre Vorbilder.
04.03.21
Neumarkt: Noch neun Monate...
Telefon Redaktion


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