„Altersarmut ist weiblich“
Von SPD-Frauenbeauftragter Gertrud Heßlinger
Zum achten Mal hätten heuer am 8.März die Neumarkter SPD-Frauen zum Internationalen Frauentag ins Kino eingeladen.
Neben einem schönen Kinoabend, gemeinsam mit Freundinnen, wäre insbesondere
auch die politische Bedeutung des Internationalen Frauentags in den Fokus gerückt worden.
Zur Begrüßung würden wir folgendes sagen: Die Corona-Pandemie hat insbesondere uns Frauen viel abverlangt und tut das immer noch. Wir Frauen arbeiten überwiegend in systemrelevanten und oft schlechter bezahlten Berufen im Krankenhaus, im Pflegeheim, an der Supermarktkasse oder als Reinigungskraft.
Die Folge heute und Morgen: Altersarmut ist weiblich!
Auch die unbezahlte Sorgearbeit zu Hause, sowie die Belastungen durch Hausarbeit, Homeoffice und Homeschooling, Frauen sind deutlich mehr gefordert und leisten mehr als ihre Partner. Die klassischen Rollenverteilungen haben sich in der Pandemie noch einmal verstärkt.
An dieser Stelle muss ich an August Bebel denken, den bedeutendsten Vorreiter für Emanzipation und Gleichstellung in unserer SPD. Bereits 1877 hatte er seine Gedanken zur Emanzipation der Frauen zu Papier gebracht. Sein Buch „Die Frau und der Sozialismus“, wurde ein Bestseller.
Eine seiner Kernaussagen in dem Buch war: Es gibt keine Befreiung der Menschheit ohne die soziale Unabhängigkeit und Gleichstellung der Geschlechter.
Heute, fast 150 Jahre später, ist die volle Teilhabe der Frauen am öffentlichen Leben immer noch nicht erreicht.
Daher ist es notwendig, am Internationalen Frauentag, die nach wie vor bestehenden Ungleichheiten und Diskriminierungen von Frauen zu benennen und für Veränderungen einzutreten und zu kämpfen:
- Gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit
- Bezahlte Sorgearbeit
- Paritätische Besetzung von Führungspositionen
- Paritätische Besetzung der Parlamente
- Mehr Frauen in öffentliche Spitzenfunktionen
- Keine Gewalt gegen Frauen
07.03.21
Neumarkt: „Altersarmut ist weiblich“