„Da geht der Hut hoch“

Wie sang einst Ilse Werner: da geht euch der Hut hoch, da geht euch der Bart ab, da bleibt euch die Luft weg – genau so geht es mir bei der Lektüre über die Pläne der Stadt zur Umgestaltung unseres Stadtparks.

Als ob es keinen Bürgerentscheid gegeben hätte und keine Beschlüsse des Stadtrats, die die ersten Entwürfe des Planungsbüros abgelehnt haben. Ich bin sprachlos wenn ich sehe, dass unser OB mit seinem Umweltabteilungsleiter mit diesem alten Plan für den Stadtpark hausieren geht. Dieser Vorgang zeugt von einer kaum zu übertreffenden Respektlosigkeit gegenüber den Bürgern und auch den Stadträten.

Da schwadroniert man von einem architektonisch hochwertigen Gebäude mit Toiletten, das auch mit seiner Farbe auf sich aufmerksam machen wird. Clochemerle lässt grüssen! Davor eine asphaltierte Fläche, auf der man tanzen und Yoga betreiben kann. Der Stadtratsbeschluss, der diese Einbauten ablehnt, scheint unsere Stadtführung nicht zu interessieren.

Vom Institut für Bau-, Stadt und Raumforschung ist nun ein Fragenkatalog eingegangen, von dessen Beantwortung wohl abhängt, ob das Projekt überhaupt bezuschussungsfähig ist.


Das Programm, aus dem die Gelder fließen sollen nennt sich:"Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel. Insbesondere Parks und Gärten sind vom Klimawandel besonders bedroht. Die Anforderungen an Grün- und Freiräume sollen eine hohe Wirksamkeit für Klimaschutz aufweisen."

Man kann nur hoffen, dass die Sachbearbeiter des Instituts ihre Forderungen ernst nehmen und sehen, dass man eine klimafreundliche Gestaltung nicht mit Steintreppen, farbenfrohen Klohäuschen und asphaltierte Flächen erreicht. Es wird vom Institut eine naturnahe, biodiverse Gestaltung gefordert und die vielfältigen Anforderungen an Grün- und Freiräume zur Gesundheitsvorsorge, als sozialer Begegnungsort seien zu beachten.

Nichts davon findet in den Überlegungen der verantwortlichen Stadtspitze statt. Man schielt nur nach den 3 Mio Zuschuss, der weder sicher, noch in der Höhe notwendig ist. Nur aus diesem Grund braucht man die alten Pläne, denn ohne die unnötigen Bauwerke erreicht man niemals eine Projektsumme, die die 3 Mio Zuschuss rechtfertigen könnte. Eine verantwortliche Politik darf nicht so sorglos mit öffentlichen Geldern umgehen.

Wir brauchen im Stadtpark keine zusätzlichen Eventflächen. Freiluftkonzerte kann man bereits im LGS Park veranstalten, Tanzen kann man da auch und Toiletten sind am Spielplatz besser aufgehoben.

Der Stadtpark soll ein Ort der Ruhe für Stadtbewohner sein und bleiben. Die vielen Wohnungen für Senioren in unmittelbarer Nähe fordern das geradezu.

In Gesprächen hat der OB der Vorsitzenden des Freundeskreises Stadtpark signalisiert, dass deren Pläne bei er Neugestaltung berücksichtigt werden. Das scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Ich finde das wie gesagt respektlos und wie Ilse Werner weiter gesungen hat: wir machen Musik. Auf die Neumarkter Stadtspitze umgemünzt heißt das; wir machen die Musik, egal was die Bürger und der Stadtrat beschließt. Es ist zum Auswachsen!
17.03.21
Ursula Plankermann, NeumarktNeumarkt: „Da geht der Hut hoch“
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