„Entscheidende Stellschraube“


Der bereits fertiggestellten Abschnittes der B 299 zwischen Neumarkt/Süd und Sengenthal/Nord
Foto: Archiv/Bauamt
NEUMARKT. Sowohl Landratsamt wie auch IHK-Gremium halten offenbar an den heftig umstrittenen Plänen zum dreistreifigen Ausbau der B299 fest.

Das geht aus einer Pressemitteilung der IHK hervor, in dem beide Stellen den Ausbau als eine „entscheidende Stellschraube“ bezeichnen, „um genügend Kapazität für die zunehmenden Verkehrsströme und vor allem auch für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit vorzuhalten“.

Gegen den geplanten Ausbau der Bundesstraße haben gerade in den letzten Tagen wieder Bürgerinitiativen und Landwirte massiv protestiert (wir berichteten).

„Wirtschafts- und Kommunalvertreter“ seien sich einig, daß die Region beste Perspektiven habe und man mit weiterhin günstigen Rahmenbedingungen für die Betriebe und die Bevölkerung dazu beitragen wolle, „dass unser Landkreis eine attraktive Zukunftsregion bleibt“, heißt es in der Mitteilung des IHK-Gremiums, das sich als Vertreter der Unternehmer im Landkreis Neumarkt versteht.


Die Vorsitzende des IHK-Gremiums Ursula Hammerbacher und Gremiumsgeschäftsführerin Silke Auer hatten sich virtuell mit Landrat Willibald Gailler und Wirtschaftsreferent Michael Gottschalk zu den regionalen Ergebnissen der aktuellen IHK-Standortumfrage ausgetauscht. Insgesamt bewerten die Unternehmen den Neumarkter Landkreis mit der Schulnote 2,15 und damit gut. „Die Region kann vor allem hinsichtlich seiner Umwelt- und Lebensqualität, der Loyalität der Mitarbeiter und seiner Verkehrsinfrastruktur punkten“, sagte Auer.

Verbesserungswünsche bestünden beim Ausbau der digitalen Infrastruktur und bei der Bereitstellung ausreichender Gewerbeflächen. Nachholbedarf sehe man auch bei der Anbindung und Taktung des ÖPNV zu den Unternehmen. Die Betriebe wünschten sich zudem mehr E-Government-Angebote, da sich Genehmigungsverfahren oftmals als langwierig gestalten oder noch nicht durchgängig digital angeboten würden.

„Nie waren die Standortbedingungen vor Ort für die heimische Wirtschaft und ihre Wettbewerbsfähigkeit wichtiger als jetzt“, sagte Hammerbacher mit Blick auf notwendige Wachstumsimpulse für Unternehmen „trotz sowie nach der Krise“.

Der Landkreis werde weiter kräftig investieren, versprach Landrat Gailler. Den Umbau der Berufsschule finanziere der Kreis mit über 80 Millionen Euro, die Anbindung mit Anrufsammeltaxis werde bis Jahresende flächendeckend funktionieren und „auch im E-Government tut sich was“, sagte Gottschalk.

Zum Jahreswechsel steige der Landkreis in ein bayernweites Pilotprojekt zur Digitalisierung der Bauleitplanung ein und auch die digitalen Angebote im gesamten Dienstleistungsspektrum des Landratsamtes würden deutlich ausgeweitet.

Der Landkreis Neumarkt mit seinen knapp 135.000 Einwohnern zähle zu den wirtschaftlich stärksten Landkreisen in Bayern, hieß es bei dem virtuellen Treffen. Die Einschätzung der Region als attraktiver Arbeits- sowie Wohnort unterstreiche auch die Prognose des statistischen Landesamtes hinsichtlich steigender Einwohnerzahlen.

Zudem weisen für Auer die Ergebnisse der Standortumfrage auf das Entwicklungspotenzial der Betriebe hin: „39 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, in den nächsten fünf Jahren erweitern zu wollen.“ Diese bräuchten neben Gewerbeflächen auch die passende Infrastruktur für Logistik und Mitarbeiterwege. „Wenngleich aktuell die Verkehrsinfrastruktur von den Unternehmen als gut bewertet wird, ist ihr Ausbau mit Hinblick auf diese Entwicklung ein wichtiger Teil der Standortentwicklung“, sagte Hammerbacher. „Um im Wachstum attraktiv zu bleiben, sind Investitionen in die Infrastruktur unabdingbar – für Daten- ebenso wie für Verkehrswege.“
31.03.21
Neumarkt: „Entscheidende Stellschraube“
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