Mehr Verkehrstote


Kaum zu glauben: auch aus diesem Wrack wurde der Fahrer lebend geborgen
Foto: Archiv
NEUMARKT. Die Zahl der Verkehrstoten ist im Bereich der Neumarkter Polizei von einem auf drei gestiegen - im ganzen Landkreis von fünf auf sechs.

Auch die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt stieg 2021 im Vergleich zu den niedrigen Werten im ersten Corona-Jahr 2020 um 4,7 Prozent an, heißt es in der Verkehrsstatistik der Neumarkter Polizei.

Über die Entwicklung der Verkehrsstatistik im Gesamt-Landkreis hat neumarktonline bereits im Januar berichtet.

Jetzt stellte auch der Neumarkter Polizei-Chef Polizeidirektor Michael Danninger die aktuellen Zahlen für den Bereich der Neumarkter Polizeispektion vor, der neben der Stadt Neumarkt die Gemeinden Berching, Berg, Berngau, Deining, Freystadt, Lauterhofen, Mühlhausen, Pilsach, Postbauer-Heng, Pyrbaum und Sengenthal umfaßt. Für die übrigen Landkreisgebiete sind die Polizeiinspektion Parsberg oder die Autobahnpolizei zuständig.

Die Corona-Pandemie habe im Jahr 2020 das Verkehrsaufkommen und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer zum Teil geändert und grundsätzlich zu einer gesunkenen Anzahl an Verkehrsunfällen geführt, sagte Danninger. Im Jahr 2021 habe sich das Verkehrsaufkommen zum Teil wieder auf Werte des Zeitraums vor der pandemischen Lage angenähert. Und dies wirke sich auch auf die lokale Unfallstatistik aus.




Nach einem Anstieg der Verkehrsunfälle im Jahr 2019 wurde im Jahr 2020 mit „lediglich“ 2148 Unfällen das geringste Unfallaufkommen seit 2006 registriert. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 2249 Verkehrsunfälle aufgenommen, was zum Vorjahr einen Anstieg von 4,7 Prozent bedeutet. Erfreulich sei jedoch, dass im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 345 auf 327 und somit um 5,2 Prozent festgestellt wurde.

Mit insgesamt 422 Verletzten zählte man den niedrigsten Stand der letzten zwei Jahrzehnte. Die Zahl der Verkehrstoten im Zuständigkeitsbereich der Neumarkter Polizei stieg mit zwei Fußgänger-Unfällen und einem Motorrad-Unfall auf drei. Im Jahr zuvor hatte es in diesem Bereich nur einen Verkehrstoten gegeben, vor zehn Jahren im Jahr 2011 aber beispielsweise noch 13.

Nach einem deutlichen Anstieg der Verkehrsunfallfluchten im Jahr 2020 ist 2021 wieder ein Rückgang von 314 auf 298 und somit um 5,1 Prozent festzustellen - meistens handelt es ich dabei um Parkplatz-Unfälle mit Schwerpunkten in Neumarkt, Berg und Postbauer-Heng.


2021 wurden im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt 54 Unfälle mit der Unfallursache Geschwindigkeit registriert. 38 Unfälle ereigneten sich davon außerhalb geschlossener Ortschaften. Im Vergleich zum Jahr 2020 blieb die Anzahl der Geschwindigkeitsunfälle konstant. 2019 lag der Wert mit 67 deutlich höher. Bei 26 dieser Unfälle wurden 33 Personen verletzt. Die überwiegende Mehrheit der Verursacher von Geschwindigkeitsunfällen ist den Altersgruppen 18 bis 24 Jahre und 25 bis 44 Jahre zuzurechnen.

Im Jahr 2021 kam es zu 37 Verkehrsunfällen, die auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Dabei wurden 26 Personen verletzt. Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2020 ist hier wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Ein Großteil der Unfälle ereignete sich im Stadtgebiet Neumarkt, weitere Häufungen seien nicht erkennbar. Außerdem gab es Verkehrsunfälle nach dem Konsum von illegalen Drogen; dabei wurden drei Menschen verletzt.




Nach drei Schulwegunfällen im Jahr 2020 ereignete sich 2021 lediglich ein Unfall mit Beteiligung eines Schülers - als alleinbeteiligter Radfahrer, der dabei leicht verletzt wurde.

Nach einem Rückgang der Wildunfälle im Jahr 2020 auf 712 ist 2021 wieder ein Anstieg der Wildunfälle auf 731 zu verzeichnen. Bei Wildunfällen wurden 2021 insgesamt 14 Menschen verletzt.

2021 wurden bei 36 Motorradunfällen 39 Biker verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr, mit 42 Verletzten bei 41 Verkehrsunfällen, ist dies ein leichter Rückgang. Ein 22jähriger Motorradfahrer wurde bei einem unverschuldeten Unfall getötet.

Die Anzahl der Radfahrer ist wie im Jahr 2020 auch 2021 „wahrnehmbar gestiegen“. Der Trend des Anstieges der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern hat sich 2021 dagegen glücklicherweise nicht fortgesetzt. Nachdem im Vorjahr die Zahl dieser Verkehrsunfälle von 104 auf 131 gestiegen war, wurden im letzten Jahr 108 Unfälle mit Radbeteiligung aufgenommen. Die Unfallzahlen bei Beteiligung von E-Bikes stieg darunter von 26 auf 28 leicht an.

Um die Unfallzahlen weiter zu senken sind umfangreiche polizeiliche Kontrolltätigkeiten des ruhenden und fließenden Straßenverkehrs und auch Schwerpunktaktionen geplant, sagte Danninger. Dies soll zum einen durch polizeiliche Präsenz und die Präsenz der eingesetzten Sicherheitswacht, zum anderen durch Überwachung und Schwerpunktsetzung in der Kontrolle des Zweiradverkehrs sowie hinsichtlich der einzuhaltenden Geschwindigkeit und der Kontrolle der Teilnahme unter dem Einfluss von Alkohol, illegalen Drogen und Medikamente erreicht werden.



26.02.22
Neumarkt: Mehr Verkehrstote
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