Geld für Schloß-Ruine


Bürgermeister Christian Schmid mit den Ministern Markus Blume und Albert Füracker sowie Fördervereins-Vorsitzendem Thomas Stigler (v.l.)
Foto: Axel/König
NEUMARKT. Die Sanierung der Schlossruine Helfenberg in Velburg wird mit 466.750 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das teilte Kunstminister Markus Blume mit.

Die Schlossanlage blicke auf eine bewegte Vergangenheit zurück – davon würden laut Blume noch heute die eindrucksvollen Fragmente des Baudenkmals zeugen. „Mit ihrem Erhalt bewahren wir unser kulturelles Erbe“, sagte er bei der Übergabe des Förderbescheids zusammen mit Finanzminister Albert Füracker an den Vorstand des Fördervereins Thomas Stigler und Bürgermeister Christian Schmid.

Die Ruine Helfenberg liegt auf einer Erhebung nahe dem Gemeindeteil Lengenfeld. Erstmals erwähnt wurde die Burganlage als castrum Helfenberc in einer zwischen 1198 und 1217 datierten Urkunde des Grafen Ulrich von Velburg. Kurze Zeit später belehnte Bischof Siegfried von Regensburg im Jahr 1232 Konrad von Hohenfels mit der Burg.


Während des für die bayerische Geschichte schicksalshaften Landshuter Erbfolgekrieges wurde die Burg 1504/5 niedergebrannt und gelangte 1628 mit dem gesamten pfälzischen Besitz in der Oberpfalz an den bayerischen Herzog Maximilian I. Der übergab die Burg sowie die zugehörigen Ländereien an den während des Dreißigjährigen Krieges ab 1630 als Heerführer der kaiserlichen Armee eingesetzten Feldherren Graf Tilly, dessen Nachkomme sie 1699 bis 1707 unter Beteiligung des bayerischen Hofbaumeisters Giovanni Antonio Viscardi sowie des berühmten Münchner Malers Hans Georg Asam zu einem prunkvollen Barockschloss umbauen und ausstatten ließ.

Knapp hundert Jahre später wurde es durch französische Revolutionstruppen zerstört. Die Ruine diente anschließend als Steinbruch für die Errichtung von Bauten in der näheren Umgebung. Dem Erhalt der Ruine kommt – insbesondere auch als Zeugnis dieser wechselvollen und mit der großen über die heutigen bayerischen Grenzen hinausreichende Politik verwobenen Geschichte – eine hohe Bedeutung zu, hieß es.

Die geplante Maßnahme ist vorwiegend konservatorisch ausgerichtet, um die vorhandene Mauersubstanz zu sichern und zu erhalten. Weitere Schwerpunkte der Maßnahme bilden die Entfernung von schadensverursachendem Bewuchs, der Einbau von Stützkörpern und Rückverankerungen des Mauerwerks, die Verpressung von Rissen sowie Sicherungsarbeiten an den Mauerkronen.

Eigentümer des Baudenkmals ist der Förderverein Schloss Helfenberg. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet.
05.11.22
Neumarkt: Geld für Schloß-Ruine
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