Künftig 38-Stunden-Woche

NEUMARKT. Trotz leicht sinkendem Umsatz hat Pfleiderer in den ersten vier Monaten des Jahres den Vorsteuergewinn um gut 23 Prozent auf 11,6 Millionen Euro gesteigert. Dies wurde am Dienstag bei der Hauptversammlung des Unternehmens bekannt.

An der Börse gab der Kurs der Pfleiderer-Aktie am Vormittag um 3,9 Prozent auf 14,60 Euro nach.

Zur Kostensenkung vereinbarte Pfleiderer mit der IG Metall eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich an allen Pfleiderer-Standorten. Daneben sei die Möglichkeit vereinbart worden, die Arbeitszeit bei Bedarf auf 30 Stunden zu reduzieren - mit entsprechender Lohnkürzung. Zudem gebe es für die Jahre 2006 und 2007 keine Lohnerhöhung. Im Gegenzug hat das Unternehmen eine Standortgarantie abgegeben.

Die Pfleiderer AG hat im Geschäftsjahr 2004 weitere Fortschritte zur Verbesserung ihrer

Hans H. Overdiek
Ertragskraft gemacht und kann nun - auf solider finanzieller Basis - die neu gewonnene unternehmerische Handlungsfreiheit nutzen, um langfristiges und ertragreiches Wachstum zu erzielen, hieß es in einer Presse-Mitteilung am Dienstag.

Wie Hans H. Overdiek, Sprecher des Vorstandes der Pfleiderer AG, am Dienstag bei der Ordentlichen Hauptversammlung 2005 der Gesellschaft den anwesenden Aktionären und Gästen erläuterte, verfolgt das Unternehmen dabei drei strategische Stoßrichtungen:
  1. "In Deutschland wollen wir unsere Marktposition im anhaltenden Konsolidierungswettbewerb weiter ausbauen und unsere Ertragskraft weiter stärken.
  2. In Osteuropa, und ganz besonders in Russland, wollen wir auch in Zukunft an der dynamischen Marktentwicklung partizipieren und ertragreich wachsen.
  3. Darüber hinaus suchen wir den Eintritt in neue Märkte - indem wir in neuen Regionen Fuß fassen, aber auch, indem wir uns neue Produkte und neue Marktsegmente erschließen."
Im Bemühen um verbesserte Kostenstrukturen für mehr Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Holzwerkstoff-Aktivitäten konnte Overdiek aktuell über den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit der IG Metall zur Verlängerung der Regelarbeitszeit informieren.

Für die Mitarbeiter aller Standorte und Gesellschaften der Pfleiderer Holzwerkstoffe in Deutschland gelten rückwirkend ab 1. Juni 2005 neue Arbeitszeitregelungen. Die wichtigsten Regelungen des neuen Tarifvertrages, der bis Ende 2008 gelten wird, sind: Weitere Einzelheiten werden auf der Grundlage des jetzt unterzeichneten Ergänzungstarifvertrages in Haustarifverträgen bzw. Betriebsvereinbarungen geregelt werden.

Mit diesem Verhandlungserfolg setzt die Pfleiderer AG ihren Weg zu verbesserter Kostensituation und Ertragskraft fort, der auch in den Unternehmenskennzahlen zum Ende April 2005 zum Ausdruck kommt. In den ersten vier Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte der Pfleiderer Konzern mit den fortzuführenden Aktivitäten seiner Geschäftsbereiche Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik ein Umsatzvolumen von 294,3 Mio. Euro. Das sind - trotz der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - nur rund 1 Prozent weniger als der Vergleichwert aus dem Vorjahr (297,9 Mio. Euro). Dabei sind die Umsätze und Erträge, die im April 2004 insbesondere durch den Verkauf des US-Mastengeschäfts angefallen waren, nicht berücksichtigt. Beim Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen EBITDA liegt der Pfleiderer Konzern zum Ende April 2005 in seinen Kernbereichen mit 33,3 Mio. Euro um mehr als 13 Prozent über dem bereinigten Vorjahreswert von 29,3 Millionen Euro. Dies entspricht einer aktuellen EBITDA-Marge von 11,3 Prozent.

Das operative Ergebnis, also das EBT der fortzuführenden Aktivitäten, belief sich für die ersten vier Monate des laufenden Geschäftsjahres im Pfleiderer Konzern auf 11,6 Mio. Euro und liegt damit gut 23 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 9,4 Mio. Euro.

Diese positive Entwicklung im Konzern wird durch beide Geschäftsbereiche getragen. Zwar blieben die Pfleiderer Holzwerkstoffe mit einem Umsatzvolumen von 254,9 Mio. Euro in den ersten vier Monaten des laufenden Geschäftsjahres leicht hinter dem Vorjahreswert (259,1 Mio. Euro) zurück. Im kumulierten EBITDA zeigt sich aber eine deutliche Verbesserung von 27,7 Mio. Euro zum 30.04.2004 auf 33,5 Mio. Euro zum 30.04.2005. Das entspricht einer Marge von 13,2 Prozent. Die Pfleiderer track systems konnte sowohl Umsatz als auch EBITDA verbessern und den Rückstand zum Vorjahr aus den ersten drei Monaten ausgleichen. Bei einem kumulierten Umsatz von 39,7 Mio. Euro (Vorjahr 37,5 Mio. Euro) liegt das EBITDA im Geschäftsbereich Infrastrukturtechnik zum Ende April 2005 bei 5,3 Mio. Euro (Vorjahr 4,9 Mio. Euro).

Vor dem Hintergrund der aktuellen Geschäftsentwicklung wird der Vorstand der Pfleiderer AG auf der Hauptversammlung der Gesellschaft seine Jahresprognose für das gesamte Geschäftsjahr 2005 bekräftigen, die - trotz einer allgemein schwachen Konjunkturentwicklung und eines schwierigen Branchenumfeldes, insbesondere in Deutschland – für den Pfleiderer Konzern in seiner aktuellen Struktur mit rechnet, heißt es in der Presse-Mitteilung.
Fotos: Pfleiderer AG
14.06.05
Neumarkt: Künftig 38-Stunden-Woche
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