"Zwieseler Fink" gelandet




Roland Frank, Edith und Bernhard Hilbich (Trio Collegio) mit 3.
Bürgermeister Manfred Lambürger-Zwiesel, Fink-Arbeitskreisvor-
sitzender Hermann Wellisch und Oberbürgermeister Thomas
Thumann feiern "Finken-Einstand".


Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl führte kurzweilig durch den vom
Bayerischen Rundfunk aufgezeichneten Abend.


Der Waldsassener Dreigesang - im Jahre 2004 mit dem Zwiese-
ler Fink ausgezeichnet.


Oberbürgermeister Thomas Thumann nimmt aus der Hand des
3. Bürgermeisters der Bayerwald-Stadt den Zwieseler Fink entge-
gen.
Fotos: Erich Zwick

Die "Freystädter Sänger" sind das, was sie aus dem Brustton der
Überzeugung vortragen: "echte Musikanten".


Der "Lindenheimer Zwoagsang" erhält ein Erinnerungsgeschenk
der Stadt Neumarkt.


Die unter den Volksmusikern begehrte Trophäe: der "Zwieseler
Fink".


Das preisgekrönte "Trio Collegio" in Aktion.

NEUMARKT. Der "Zwieseler Fink", die begehrteste Volksmusik-Auszeichnung in Bayern, wurde zwar schon im November vergangenen Jahres im Bayerwald an das Trio Collegio aus Neumarkt vergeben, doch seinen "Einstand" in der Heimatstadt seiner Preisträger, Edith und Bernhard Hilbich sowie Roland Frank, feierte er erst am Sonntag im Rahmen eines wahren "Festivals der Volksmusik" im Reitstadel.

Oberbürgermeister Thomas Thumann nahm den wertvollen Wanderpreis für ein Jahr aus der Hand des 3. Bürgermeisters von Zwiesel, Manfred Lambürger, entgegen und versprach, gut auf das durch Niederbayern und der Oberpfalz herumschwirrende "Vogerl" aufzupassen. Augen- und Ohrenzeugen des "Einstands" waren neben zahlreichen Ehrengästen - an ihrer Spitze Landtagsabgeordneter Herbert Fischer, die Bürgermeister Arnold Graf und Erich Bärtl, jeweils mit ihren Ehefrauen - die von Moderator und Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl begrüßten "lieaben Leit" (lieben Leute), die für drei Euro Eintritt drei Stunden Volksmusik vom feinsten geboten bekamen.

Schmissig eröffneten "d'Blechquetscher" mit dem "Erzherzog-Albrecht-Marsch" den kurzweiligen Abend, gefolgt vom "Waldsassener Dreigesang", ausgezeichnet im Jahr 2004 mit dem "Zwieseler Fink", ("Tannawald, du bist sua schöi"), ehe das "Finken-Trio Collegio" zum ersten Mal zum Zug kam. Mit "Drei Ländler in C" ließen sie schon mal in ihr Repertoire hineinschnuppern, das ein Kritiker mit "mal heiter, mal melancholisch, mal schwungvoll, mal bedächtig" charakterisiert hat.

In eine ganz andere Richtung schwenkten die Preisträger des "Jugendfink", der "Lindenheimer Zwoagsang", mit Lucia Reichert und Bettina Reseneder aus der Landesgartenschaustadt Burghausen. Sie hatten die weiteste Anreise und beklagten musikalisch: "D'Bäurin hod d'Katz verlorn" (Der Bäuerin ist die Katze entlaufen).

Das Gegenteil widerfuhr gleich danach dem "Trio Collegio", den Kulturpreisträgern der Hanns-Seidel-Stiftung, dem der "Zwieseler Fink" zuflog. Und damit der Vogel nicht entfleucht, überreichte ihn 3. Bürgermeister Manfred Lambürger glasummantelt an Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann. Zu gerne wäre Zwiesels Stadtoberhaupt selber nach Neumarkt gekommen, doch die gegenwärtige Schneekatastrophe im Bayerischen Wald vereitelte diesen Plan. Der erste Mann der Stadt steht dem Krisenstab vor, den er rund um die Uhr leiten muss.

Ein Lied (aber ohne Melodie) davon konnte auch der Vorsitzende des Arbeitskreises "Zwieseler Fink", Hermann Wellisch, singen. Von täglich bis zu acht Stunden Schnee schippen seien seine Arme schon um zehn Zentimeter länger geworden, gewann er der prekären Situation noch einen gewissen Galgenhumor ab.

In seiner Laudatio hob Oberbürgermeister Thomas Thumann die "herausragende Bedeutung" des Preises hervor, womit das künstlerische Engagement der drei an der Städtischen Musikschule tätigen Lehrkräfte Edith und Bernhard Hilbich sowie Roland Frank einen sichtbaren Ausdruck verliehen bekam. Vorher hatte es Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl so formuliert: "Das Trio Collegio zeigt mit seinen mutigen Arrangements, dass auch Saitenmusik vom Hocker reißen kann." Und weil sie als Musiklehrer vergessene Stücke wiederbeleben, selber Noten schreiben und ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben, überzeugten sie die Jury davon, würdige Preisträger gefunden zu haben. Und pfiffig merkte Oberbürgemeister Thumann an, dass sie alle "nach ihrer Pfeife tanzen lassen können", was sie bei der weihnachtlichen Festsitzung des Stadtrates unter Beweis gestellt hätten.

Nach den Reden und dem Austausch von Geschenken kamen wieder die "echten Musikanten" mit den Freystädter Sängern, die Ehrenpreisträger des Landkreises Neumarkt im vergangenen Jahr zu Wort, bzw. eher zu Gehör. Für das Wort war neben Rudi Bayerl auch Stefan Thumann mit Mundartvorträgen zuständig, und die Pause verkürzte die Musikgruppe "Jeder gegen jeden". Dorthin spielten die "d'Blechquetscher" ihr Publikum mit
"Au weh Zwick"
13.02.06
Neumarkt: "Zwieseler Fink" gelandet
Telefon Redaktion


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