"Kostspieliges Museum"

NEUMARKT. Zwei Schwerpunkte wird die Fraktionsgemeinschaft von B90/Grüne und Freie Liste Zukunft in ihrer zukünftigen Stadtratsarbeit setzen: So soll das Thema Energieeinsparung und Nutzung alternativer Energien mehr als bisher von städtischer Seite forciert werden und die Bewirtschaftung städtischer Gebäude und die von Grundstücken soll verbessert werden. Dies waren die zwei wesentlichen Vorschläge der drei Stadträte in einer gemeinsamen Besprechung mit dem Kämmerer und leitendem Verwaltungsdirektor, Herrn Josef Graf.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen im Alten Glossner Wirtshaus kam auch die geplante Stadthalle zur Sprache. Stadträtin Sieglinde Harres (B90/Grüne) und die drei Vertreter von FLitZ erhoben erneut die Forderung, dass "es dringlichere Maßnahmen gebe, als den Bau einer Stadthalle". Keinesfalls dürfe ein derartiges Projekt Vorrang haben vor den "vordringlichen, vorhandenen Aufgaben".

"Die Kontrolle der Arbeitsleistungen von diversen Firmen und frühzeitige Regressansprüche bei fehlerhafter Ausführung", forderte Hans Walter Kopp anhand "zahlreicher Beispiele". Er will Aufschluss über die Ursache für immense Kostensteigerungen, zum Beispiel beim Ausbau des Stadtparks.

Eine optimale Ausstattung der Schulen und den Erhalt des Kinderhorts am Residenzplatz sieht Sieglinde Harres als dringlich. Erinnert wird von der Fraktion an die längst überfällige Schaffung von Ausbildungsstellen im Rathaus, und das geplante gemeinsame Wohnprojekt von jungen und alten Menschen soll gefördert werden.

Die Rücklagen der Stadt dürften nicht Anlass zum Übermut sein, mahnt Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky "mit Blick auf das Stadthallenprojekt". Stattdessen sollte Geld in städtische Altbausanierung und Energieeinsparungsprojekte investiert werden, auch, um so den Arbeitsmarkt vor Ort anzukurbeln und damit Rückflüsse in den städtischen Haushalt zu garantieren. "Eine Stadthalle können wir uns nicht leisten" meinte Madeisky auch mit Blick auf das Fischer-Museum. Sonst würden "noch wesentlich höhere Kosten" für die Allgemeinheit anstehen.

Im Museum Lothar Fischer waren dies nach Angaben der Fraktionsgemeinschaft im Jahr 2005 nämlich exakt 180 000 Euro allein für den Unterhalt und die Beschäftigten. Bei 9283 Besuchern und 15841 Euro Einnahmen sei das Museum ein kostenintensiver Luxusartikel und jeder könne sich ausrechnen, wie hoch jeder einzelne Eintritt aus dem städtischen Haushalt bezuschusst werden müsse.

Da wäre es stattdessen weitaus sinnvoller gewesen, "Familien zu fördern und locker das Büchergeld aus dem Haushalt der Stadt zu zahlen", so Madeisky.
16.02.06
Neumarkt: "Kostspieliges Museum"
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