Initiative begrüßt

NEUMARKT. Die künftige medizinische Versorgung der Landkreisbevölkerung, geplant mit einem Ärztehaus in Neumarkt und einem Medizinischen Versorgungszentrum beim Klinikum Neumarkt, wurde im Kreisvorstand der SPD ausgiebig diskutiert.

Die Initiative von 14 niedergelassenen Ärzten, am Unteren Tor in der Kreisstadt in Eigenregie ein Ärztehaus zu bauen (wir berichteten), wird begrüßt und nach Möglichkeit unterstützt, hieß es. Lothar Braun, Neumarkter SPD-Sprecher, wies auf die erhebliche Unterstützung des Ärztehauses durch städtische Mittel in Form subventionierter Grundstückspreise hin.

Positiv an den Absichten der Kreisverwaltung und des Klinikum-Managements, in Reichweite des Klinikums ein Versorgungszentrum zu errichten, sei aus Sicht der SPD ebenso alles, was die medizinische Versorgung im Landkreis optimieren, den Bestand des Klinikums sichern und Defizite vermeiden helfe.

Es sei richtig, durch die Möglichkeit zu ambulanten Eingriffen im Versorgungszentrum die Operationssäle des Krankenhauses besser auszulasten und so auch die Kosten im Gesundheitswesen dämpfen zu helfen. Das Versorgungszentrum biete dem Klinikum-Management außerdem die Möglichkeit, bisher in Neumarkt nicht vertretene Fachärzte, beispielsweise einen Kinderarzt oder einen Neurologen, anzustellen und diesen eine berufliche Existenz zu sichern. Für Utha Lippmann, Kreisrätin aus Pyrbaum, sei dies sehr wichtig, da in Sachen Kinder-Notversorgung am Wochenende die Situation "äußerst unbefriedigend" sei. Auch ein in Krankenhaus-Nähe angesiedelter Neurologe sei unverzichtbar für die Sofort-Versorgung von Schlaganfall-Patienten, bei der es auf jede Minute ankomme.

Robert Zeller, Vertreter der SPD im Krankenhaus-Ausschuss, stellte klar, daß am Klinikum keine Situation geschaffen werden solle, durch die ein "ungleicher Wettbewerb" zwischen den niedergelassenen Ärzten in Neumarkt und vor allem in den Landgemeinden entstehe. Ungleich deswegen, weil Ärzte im Versorgungszentrum günstig Einrichtungen der kommunalen Klinik mitbenutzen könnten, während die niedergelassenen Ärzte draußen die Folgen dieser Zentralisierung hinzunehmen hätten. Zeller sieht aber der eingeschlagenen Entwicklung optimistisch entgegen.

Das neue, sich aufgeschlossen und kooperativ verhaltende Management am Klinikum habe die Einrichtung zweier Abteilungen, die Herzkatheter-Station und die Abteilung für Endoprothetik, mit Erfolg vorangetrieben. Die Fallzahlen in diesen Abteilungen lägen weit über der Prognose, was aufgrund der "eigenartigen Abrechnung" mit der Kassenärztlichen Vereinigung zwar zunächst zu einem schmerzlichen Jahresdefizit führe, was aber nach einem Anerkennungsverfahren langfristig den Bestand es Klinikums und diese in Neumarkt angesiedelte Therapieformen sichere. Er gehe davon aus, dass sich die Ansiedlung eines Medizinischen Versorgungszentrum einvernehmlich mit den niedergelassenen Ärzten in der Kreisstadt und in den Landgemeinden lösen lasse.
17.03.06
Neumarkt: Initiative begrüßt
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