35 Jahre Partnerschaft mit Issoire

NEUMARKT. Die Vorbereitungen für die 35-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft zwischen Neumarkt und Issoire am Wochenende sind weitgehend abgeschlossen und das Programm steht.

Dem Alltag entrinnen


NEUMARKT. Dem Alltag entrinnen und eintauchen in die Welt der Fantasie und Träume. Dies können die Besucher des Sommerballs im LGS-Park am Samstag beim Auftritt der Gruppe "Un Poco Loco".

Skurril-komische Gaukeleien, bunt schillernde Feuerartistik, groteske Stelzenläufer, etwas melancholische Katzenmusik und viele weitere Überraschungen bieten während der Tanzpausen einen stimmungsvollen Augen- und Ohrenschmaus. Auch sonst ist alles beim Sommerball auf die französische Lebensart zugeschnitten.

Von den kulinarischen Genüssen über die Dekoration bis hin zum musikalisch unterlegten Feuerwerk um 23 Uhr ist alles unter das Motte gestellt "Vive la France".

Verbilligte Karten im Vorverkauf gibt es in der Tourist- Information in der Rathauspassage (Tel. 09181 / 255 125), bei der Sparkasse Neumarkt, bei Feinkost Schmidt-Nießlbeck, im Crepresso und im See-Café sowie beim Neumarkter Wochenblatt.

Über die Einzelheiten hat sich Oberbürgermeister Thomas Thumann in einem Gespräch mit der Stadträtin Lissy Walter, dem früheren Partnerschaftsreferenten Bernd Kaksch und Ulrike Rödl informieren lassen. Er freut sich schon auf die Begegnung mit Bürgermeister Pierre Pascallon mit seiner rund 70 Personen umfassenden Delegation aus Issoire, sagte er. "Beeindruckend ist, was in diesen 35 Jahren an Beziehungen zwischen den beiden Städten gewachsen ist und dass diese Städtepartnerschaft mit Issoire seit 35 Jahren Bestand hat. Als neu gewählter Oberbürgermeister von Neumarkt will auch ich diese Partnerschaft künftig unterstützen und versuchen, ihr Impulse zu geben."

Unter den Gästen aus Issoire wird auch der Künstler Jean Paul Lesbre sein, der die Skulpturen im Parc d'Issoire geschaffen hat. "Diese Skulpturen, der Laure-Pascallon-Weg und der Jardin de Issoire im LGS-Park sind kontinuierliche Grüße aus unserer Partnerstadt und sie erinnern uns daran, diese Partnerschaft auch weiterhin hoch zu halten", ist Oberbürgermeister Thumann überzeugt.

Lesbre hatte die Skulpturen 1983 im Auftrag der Stadt Neumarkt geschaffen. Sie sollten eine dauerhafte Erinnerung an die 1971 beschlossene Partnerschaft Neumarkt - Issoire sein. Oberbürgermeister a.D. Kurt Romstöck schreibt über die Skulpturen Lesbres: "Die Figuren sind aus Basaltgestein, das speziell im Departement Puy-de-Dome vorkommt und von dem dortigen Vulkan stammt, dessen erkalteter Lavastrom sich bis Volvic-Riom erstreckt und der daher den Namen Stein von Volvic trägt. Die Kathedrale von Clemont-Ferrand wurde vor 900 Jahren ebenfalls aus diesem, mit besonderen Eigenschaften ausgestatteten und säurebeständigen Stein erbaut. Die Abgase der heutigen Zeit können ihm wesentlich weniger anhaben als anderen Gesteinsarten. Die Skulpturen in Neumarkt wurden in der Absicht geschaffen, im Parc d'Issoire die Eigenart der französischen Landschaft der Auvergne augenfällig wiederzuspiegeln. Lesbre wählte als Symbolgestalt für die Auvergne einen Schafhirten. In zweifacher Hinsicht sollen der Park und das Denkmal mit der Hirtenfigur charakteristische Merkmale der Auvergne symbolisieren.

Das Programm

NEUMARKT. Folgendes Programm wurde für die 35-Jahr-Feier zusammengestellt:

Freitag, 7.7.
  • 18 Uhr Vernissage "Ansichten von Issoire (Modell und Fotos im Foyer des Rathauses.
  • 20 Uhr Bayerischer Abend mit Buffet, Volksmusik und Volkstanz im Pfarrheim an der Saarlandstraße
Samstag, 8.7.
  • 9.30 Uhr Festakt und Ehrungen im Reitstadel
  • 13.20 Uhr Mittagessen, Restaurant W 1
  • 16 Uhr Enthüllung der Info-Tafeln der Partnerstädte am Bahnhofs-Vorplatz
  • 20 Uhr Sommernachtsball "Vive la France" mit Showband Artie Benz, Varietedarbietungen, Feuerwerk und kulinarischen Köstlichkeiten aus Frankreich (bei schlechtem Wetter soll der Ball statt im LGS-Park in der kleinen Jurahalle stattfinden)
Sonntag, 9.7.
  • 9 Uhr Festgottesdienst in der Hofkirche.
Für die Darstellung der kargen Vulkanlandschaft wurde ein Schafhirte gewählt. Der Hirte ist, biblisch gesehen, ein Symbol des Friedens, da sich in seiner Person Ausgeglichenheit und Friedfertigkeit verbinden, ein Gedanke, der für eine Partnerschaft zwischen Städten zweier Länder, die in der Geschichte mehrmals Krieg gegeneinander geführt haben, wirklich passend erscheint. Der Hirte soll aber auch den Einklang zwischen der Natur und den Menschen symbolisieren. Der Gesichtsausdruck des Hirten scheint zunächst im Widerspruch zu seiner Körpergröße zu stehen: Zu der Ruhe und Gelassenheit, die sich in dieser Körperhaltung ausdrücken, gesellt sich der wachsame Blick des Hirten. Unverkennbar ist dieser Skulptur das biblische Bild des guten Hirten zugrunde gelegt, der den Menschen den richtigen Weg zeigt. Der für die Skulptur des Hirten ö gewählte Name "L'emile" bezeichnet in den Bergdörfern der Auvergne einen Menschen, der in die Geheimnisse des Lebens und der Natur eingeweiht ist. Letztlich stellt er den Inbegriff des einfachen Bergbewohners dar.

Jean Paul Lesbre verehrt den französischen Chansonnier und Dichter Jaques Brel, der oft urwüchsige Charaktere der Auvergne besungen hat, wie z. B. Das Lied Les Bergers (die Hirten). Der Schafhirte im Neumarkter Park ist übrigens so dargestellt, als befände er sich in einer Kraterlandschaft um Issoire. In der Mitte der Gedenkstätte ragt ein fast unbehauener Vulkanstein empor, in den der Bildhauer erst in Neumarkt einen zarten, freundschaftlichen Händedruck eingemeißelt hat. Der ovale, fein behauene Hintergrund soll das lebendige Leuchten der aufgehenden Sonne wiedergeben - ein Zeichen der Verheißung, unter der die Partnerschaft steht."
03.07.06
Neumarkt: 35 Jahre Partnerschaft mit Issoire
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