...vor einem Jahr: Drei Verletzte Fahrräder werden mitgenommen Stadt pflanzt drei Bäume Doppelt enttäuscht ? Vier Verletzte

1800 Tonnen Sand für Beach-Party

NEUMARKT. Die "Beach-Party" eines privaten Rundfunksenders findet jetzt doch statt - allerdings nicht in der Innenstadt.

Wie damals berichtet, hatte der Neumarkter Verwaltungssenat erhebliche Bedenken, als "Antenne Bayern" für eine "Beach Party" im August tonnenweise feinsten Monte Kaolino-Sand auf den Unteren Markt karren wollte. Für die Entfernung des Sandes sollte dann die Stadt sorgen...

Jetzt steigt die Party doch noch - allerdings nicht am Unteren Markt, sondern vor dem Aldi-Parkhaus. Und der Sand wird auch nicht aus dem Bayerischen Wald herangefahren, sondern stammt aus dem Raum Neumarkt. Der ganze ALDI-Parkplatz soll auf rund 4400 Quadratmetern mit insgesamt 1.800 Tonnen Sand etwa 20 Zentimeter hoch aufgefüllt werden.

Bernhard Lehmeier von der Firma Bärnreuther hatte im Auftrag der Stadt die Rundfunkmacher davon überzeugt, daß die Party nur so stattfinden kann. Das Unternehmen liefert nämlich nicht den Sand, sondern hinterläßt das Party-Gelände auch wieder besenrein. OB Thomas Thumann sprach am Mittwoch Lehmeier den Dank für die Unterstützung aus.

Und so kann das Fest am 5. August stattfinden. Rund 10.000 Besucher erwarten die Radioleute in Neumarkt bei "Bayerns größtem Grillfest". Außer in Neumarkt sind ähnliche Parties noch in Immenstadt im Allgäu und in Würzburg geplant. "Zuerst können sich alle Besucher bei Spiel- und Sportaktionen austoben – ab 20 Uhr geht es dann weiter mit Abtanzen an der großen Open-Air-Bühne", heißt es von "Antenne Bayern".

Der Eintritt beträgt 5 Euro plus VVK-Gebühr, an der Abendkasse gibt es Karten für 7 Euro. Für Kinder unter zwölf Jahren ist der Eintritt frei. Vorverkaufs-Karten gibt es im Kulturamt, im Musicland, bei der Sparkasse am Oberen Markt und beim Neumarkter Wochenblatt.

Schauspieler auf Stelzen

Beim gleichen Pressetermin im Neumarkter Rathaus wurde auch ein "Theater auf Stelzen" vorgestellt, das am 4. August, einen Tag vor der Beach-Party, um 20 Uhr auf dem Rathausvorplatz in Neumarkt gastiert.

"Welttheater. Frech, frivol, skurril, sinnlich, spektakulär." Das Resümee der Frankfurter Rundschau beschreibt recht treffend, welche außergewöhnliche und spannende Theaterform die Landsberger Theatergruppe Die Stelzer ins Leben gerufen haben. Nicht nur die Präsentation ist so einzigartig wie innovativ: Scheinbar aus dem Nichts betreten acht Schauspieler auf Stelzen einen öffentlichen Raum, um ihn, ohne Bühne und Technik, in einen Theaterraum zu verwandeln. Auch der Inhalt provoziert. Steht doch die Frage "Warum müssen Männer den Müßiggang der Frauen mit dem Schweiß ihrer Arbeit bezahlen?" programmatisch über dem ganzen Abend.

In zwanzig bayerischen Städten werden Marktplatz, Hauptstraße oder die Innenhöfe diverser Klöster und Residenzen zum öffentlichen Forum. Beziehungsweise zum öffentlichen Diskurs oder Disput über Machiavellis Hauptwerk. Discorsi - zu deutsch Gespräche - umfaßt den breiten thematischen Rahmen von Macht und Ohnmacht in Liebe und Politik, innerhalb dessen sich ein skurriles, wortgewandtes Feuerwerk entzündet, das jeden betrifft. So ist es durchaus üblich und erwünscht, daß das Publikum ganz aktiv am Stück teilnimmt. Schließlich tobt das furiose Schauspiel - typisch für das Genre - inmitten des Publikums.

Discorsi ist ein abendfüllendes Stück, das die Vielfalt des Theaters auf Stelzen auslotet und gleichzeitig klar macht, wie mobil Theater sein kann - erreichbar für alle und überall. Ein abwechslungsreiches und außergewöhnliches Spektakel, das archaische Bilder, poetisches Figurentheater und philosophische Erörterungen verbindet.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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