Reliquie aufgelegt

NEUMARKT. Viele Gläubige ließen sich beim Willibaldsfestes im Eichstätter Dom die Willibaldsreliquien auflegen.

(pde) Aus der Verbundenheit mit Jesus Christus den Alltag bewältigen - diese Lebenseinstellung zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte der Eichstätter Bistumsgeschichte. Seit der Gründung des Bistums vor mehr als 1250 Jahren haben sich die Menschen am Vorbild des ersten Eichstätter Bischofs Willibald orientiert, der ganz im Dienst der Ehre Gottes und ganz im Dienst am Heil der Menschen gelebt habe, sagte Diözesanadministrator Dompropst Johann Limbacher beim Gottesdienst zum Willibaldsfest im Eichstätter Dom. Deshalb sei auch die Gestalt des heiligen Willibald nicht nur eine Figur der Geschichte und die Erinnerung an ihn nicht nur ein Datum im Jahreskreis.

Aus dem heutigen England stammend begann Willibald als 20-Jähriger eine abenteuerliche Reise durch die Welt. Der Pilger auf den Spuren Jesu Christi fand dann ab 729 für zehn Jahre seine Bleibe in Monte Cassino. 740 wurde Willibald in Eichstätt von Bonifatius zum Priester geweiht und ein Jahr später in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof. Als Willibald am 7. Juli des Jahres 787 starb hatte er unzähligen Menschen im Raum zwischen Donau und Main das Evangelium verkündet. Das Beispiel Willibalds zeige: Engagierter Dienst für die Welt und Ausrichtung auf Gott schließen einander nicht aus. Sein Fest sei ein Impuls, „dass wir jetzt in unserer Zeit das gut machen, was der heilige Willibald in seiner Zeit, unter ganz anderen Bedingungen und Voraussetzungen, so gut gemacht hat“.

Der Verlauf der Lebensgeschichte des heiligen Willibalds sei sehr bewegt gewesen, so Dompropst Limbacher in seiner Predigt. „Unser Weg des Glaubens heute verlangt wohl nicht, dass wir ganz sensationelle und spektakuläre Dinge tun“. Vielmehr gehe es darum, die täglichen Verantwortlichkeiten mit großer Gewissenhaftigkeit zu erfüllen, „die gewöhnlichen Dinge unseres Lebens außergewöhnlich gut zu tun“. Wenn auch die Lebenssituation der Menschen zur Zeit des heiligen Willibalds eine ganz andere war als die der Menschen von heute, so gebe die beeindruckende Gründergestalt am Beginn der Diözese Eichstätt dennoch „zeitübergreifende Impulse für ein Leben nach der Botschaft Jesu“.

Zum Gottesdienst im Dom begrüßte der Eichstätter Diözesanadministrator besonders auch Gruppen von Fußwallfahrern aus Buchenhüll, Dollnstein, Möckenlohe, Preith, Walting und Jahrsdorf. Nach dem Gottesdienst ließen sich nach altem Brauch viele Gläubige die Willibaldsreliquien auflegen.
09.07.06
Neumarkt: Reliquie aufgelegt
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