Anzeigen
"Im Übrigen..."
NEUMARKT. "Im Übrigen sind wir dafür, daß die Albert-Reich-Straße umbenannt wird" - FLitZ will es jetzt dem alten Cato nachmachen.Die Freie Liste Zukunft will nicht locker lassen, bis die nach einem Nazi-Maler benannte Straße endlich einen "anständigen" Namen erhält - darauf wiesen Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky in einem persönlichen Brief an OB Thomas Thumann und FLitZ-Vorsitzender Dieter Ries in einer Pressemitteilung hin.
Die Stadträte wollen es jetzt Cato nachmachen, der im alten Rom jede seine Reden mit dem gleichen Satz beendete: ""Im Übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden muß!" ("Ceterum censeo Carthaginem esse delendam").
Man werde das Recht auf Redefreiheit solange nutzen, bis "bei der Ratsmehrheit Einsicht einkehrt und das geschieht, was in anderen Städten längst vollzogen wird", schreibt Dieter Ries. "Nach Förderern des Nationalsozialismus benennt man nirgendwo Straßen, also auch nicht in Neumarkt" erklärte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Madeisky.
Der unbequeme Staatsmann Cato (eigentlich: Marcus Porcius Cato Censorius) hatte mit seinen nervenden Auftritten übrigens langfristig Erfolg: der römische Konkurrent Karthago wurde schließlich irgendwann zwischen 200 und 100 vor Christus tatsächlich so gründlich niedergemacht, daß kaum was übrig blieb ( Man streute sogar Salz in die Ackerfurchen!)
Ob Catos Langzeit-Taktik auch in Neumarkt zum Erfolg führt, sei dahingestellt.
Immerhin nervte Cato mit seinem Schlußssatz die römischen Politiker über Jahrzehnte. Und als Rom dann tatsächlich gegen Karthago zog - war Cato schon drei Jahre tot...
wm
12.09.06
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
