"Staatspreise" überreicht


Vorne die vier Staatspreisträger; dahinter Landrat Albert Löhner und Oberstudiendirektor Rüdiger Cedl sowie die Ausbilder.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Die Anerkennungsurkunde wiegt mehr als der "Staatspreis", den am Montag die vier besten Absolventen des Schuljahres 2005/06 der Staatlichen Berufsschule Neumarkt aus der Hand von Landrat Albert Löhner im Auftrag des Regierungspräsidenten der Oberpfalz, Dr. Wolfgang Kunert, in Empfang nehmen durften.

"Mit solchen Schülern tun Sie sich leicht", scherzte der Kreischef mit dem Leiter der Schule, Oberstudiendirektor Rüdiger Cedl. Und man merkte es auch dem Angesprochenen an, dass er mit solchen Vorzeige-Schülern gerne repräsentiert.

Leider muss er bei anderen Veranstaltungen immer wieder auf die nicht Ausbildungsreifen und die nicht Ausbildungswilligen hinweisen, die eine erschreckend hohe Prozentzahl ausmachen. Da hilft dann der noch so gut gemeinte Pakt nichts, wenn die einen anbieten und die anderen nicht wollen oder nicht können.

Aber für solch trübe Gedanken war bei der schlichten Feierstunde kein Raum. Die Freude über das Erreichte beflügelte die Absolventen - alle vier "Einser-Kandidaten" -, weitere Pläne zu schmieden.

So will sich der 19 Jahre alte Maximilian Fischer auf die Bäckermeisterprüfung konzentrieren, um in der Tradition der Familie das ehrbare Handwerk weiter auszuüben, obwohl er täglich früh um Vier schon aufstehen muss.

Wolfgang Membarth (19) aus Postbauer-Heng, der sich als Feinwerkmechaniker im Maschinenbau ausbilden ließ, hat sich als Berufsziel Maschinenbau-Ingenieur in den Kopf gesetzt, während David Zimmermann (20) seine begonnene Karriereleiter vom Verkäufer über Kaufmann im Einzelhandel und stellvertretendem Filialleiter bis zum allein verantwortlichen Marktleiter weiter erklimmen will.

"Aber Sie sägen doch hoffentlich nicht am Stuhl ihres Lehrmeisters?", wollte Landrat Löhner wissen, weil dieser - wie auch die anderen betrieblichen Ausbilder - zur Feier mitgekommen war. Jener konnte aber beruhigen: sein Unternehmen verfügt über so viele Filialen, dass immer wieder mal ein Posten frei oder durch eine Neueröffnung geschaffen wird.

Die einzige Vertreterin des weiblichen Geschlechts, Kristina Pröbster, hat mit ihren 21 Jahren schon eine beachtliche schulische Karriere hinter sich. Nach einem Traum-Abitur am Willibald-Gluck-Gymnasium bohrte sie im elterlichen Betrieb die harten Bretter eines Lehrlings, bekam eine verkürzte Lehrzeit und legte ihre Berufsabschlussprüfung mit Eins hin. Gegenwärtig studiert sie in Köln Betriebswirtschaftslehre.

Bei solchen Leistungen ist ein Staatspreis, mit dem die Träger nicht reich werden können, mehr als ein Geldgeschenk - er ist ein Ansporn und eine Herausforderung an alle, die in der beruflichen Ausbildung stehen, ihm nachzujagen.
Erich Zwick
16.10.06
Neumarkt: "Staatspreise" überreicht
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