"Perspektive nötig"

NEUMARKT. "Die EU ist es, die es den ärmsten Ländern ermöglicht, faire Preise für ihre Waren zu erzielen, und zwar unabhängig vom Ausgang der WTO-Runde", so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe. Er widerspricht damit der Äußerung von WTO-Chef Pascal Lamy, dass gerade die armen Länder auf die WTO angewiesen seien.

Pascal Lamys Ansicht widerspreche der Realität. Albert Deß forderte den WTO-Chef auf, die Zielsetzung seiner Organisation zu ändern: "Zunehmendes Handelsvolumen eignet sich nicht, Armut und Umweltzerstörung, Hunger und Elend aus der Welt zu schaffen. Viel wichtiger ist die Festlegung von verbindlichen Umwelt-, Tierschutz- und Sozialstandards", so Deß weiter.

Agrarexporte seien oft die einzige Chance von Entwicklungsländern, Wertschöpfung zu erzielen. Durch übertriebene Liberalisierung der WTO im Agrarbereich würden auch in Zukunft besonders die armen Länder der Erde zu den Verlierern gehören. Märkte ohne faire Regeln würden dann dominiert von Agrargiganten wie Brasilien, gegen die weder Europa noch Entwicklungsländer eine Chance haben.

Die Aufforderung Lamys, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wird von Albert Deß voll unterstützt. "Auch die Bauern in Europa wollen einen fairen WTO-Abschluss. Ein gerechtes Welthandelsabkommen muss aber die Interessen Europas wahren und vor allem die enormen Vorleistungen der europäischen Landwirtschaft angemessen berücksichtigen."
20.10.06
Neumarkt: "Perspektive nötig"
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