Brücken schlagen
Bei der Gedenkfeier an der Kriegsgräberstätte - hier ein Foto
vom Mai - sollen heuer erstmals auch Jugendgruppen aus sechs
osteuropäischen Ländern teilnehmen.
Foto:Archiv
NEUMARKT. Am Mittwoch findet um 19 Uhr gemeinsam mit den Teilnehmern der 6.
Internationalen Jugendbegegnung eine Gedenkfeier an der
Kriegsgräberstätte am Föhrenweg statt.
Dazu ist die Bevölkerung herzlich
eingeladen, hieß es am Montag aus dem Rathaus. Musikalisch wird der Festakt von einer
Bläsergruppe aus Polen umrahmt. Der Polnische Generalkonsul Rosik Bartoni
wird dabei auch ein kurze Ansprache halten und einen Kranz zusammen mit
Stadtvertretern niederlegen. Die Teilnehmer der 6.
Internationalen Jugendbegegnung werden mehrere hundert Lichter
auf der Kriegsgräberstätte entzünden und aus jedem der sechs
Teilnehmerländer werden Jugendliche eine Friedensbotschaft vortragen.
Die Gedenkfeier gehört zum Programm der diesjährigen Jugendbegegnung, bei
der seit Samstag (wir berichteten) eine Woche lang über 30 Jugendliche aus sechs
osteuropäischen Ländern zusammen mit Jugendlichen der Camerata des
Ostendorfer Gymnasiums miteinander proben und ein Konzert
einstudieren sowie die Freizeit miteinander verbringen.
Bereits zum 6. Mal
findet diese Internationale Jugendbegegnung statt, die von Bürgermeister
Arnold Graf im Jahr 2001 initiiert wurde und im jährlichen Turnus wechselnd in
Neumarkt und in einem osteuropäischen Land stattfindet. Das Ziel der
Jugendbegegnung ist es, junge Schüler aus den
benachbarten osteuropäischen Ländern einzuladen, um über die Sprache der
Musik eine Brücke zueinander zu schlagen, hieß es. Heuer sind Gäste aus Kroatien,
Tschechien, Rumänien, Ungarn, Polen und Serbien in Neumarkt.
Grundgedanke der Jugendbegegnung und der Gedenkfeier sei die Tatsache,
dass sich in Neumarkt der größte Kriegsgräberfriedhof Deutschlands
befindet. Darüber hinaus war die Stadt während des II. Weltkrieges auch
Durchgangslager für mehr als 100.000 Fremdarbeiter. Mit der
Jugendbegegnung und der Gedenkfeier will die Stadt eine Brücke schlagen,
vom Gedenken an eine leidvolle Vergangenheit hin zu einer Zukunft der
Versöhnung und des gegenseitigen Austausches.
30.10.06
Neumarkt: Brücken schlagen