"Halbe Wahrheit"

Zum Bericht "Bestens konkurrenzfähig", neumarktonline vom 7.11.2006

Es klingt ja alles ganz schön: Pfleiderer will am Standort Deutschland festhalten und sogar dort investieren. Fragt sich nur, warum setzt die Firmenleitung dann solche Drohungen in die Welt?

Warum bitte schön, war denn diese Erklärung nicht schon am vergangenen Freitag möglich, als die Betriebsräte aus allen inländischen Standorten in Neumarkt weilten? Warum sagt uns das nicht alles die Firmenleitung oder deren SprecherIn selbst, sondern die selbsternannten Firmensprecher Jawurek und Fischer? Zu dieser Erklärung möchte ich persönlich erst Stellung beziehen, wenn ich sie selbst in Händen habe.

Bis dahin sehe ich darin lediglich eine Beschwichtigungstherapie, das böse Ende kommt später! Jedoch nicht nur die Lobhudelung durch die CSU fällt auf, nein auch die gezielten Angriffe unterhalb jeglichen politischen Anstandes gegen die Neumarkter SPD stoßen mir unangenehm auf.

Dass wir seinerzeit die Sitzung, bei der über die Energiezentrale ohne entsprechende Diskussions- und Informationsmöglichkeit abgestimmt werden sollte, verlassen haben ist nur die halbe Wahrheit. Wie Stimmvieh, dazu gibt sich die CSU immer wieder her, wurde unsere Zustimmung oder Ablehnung gefordert. Das ist mit uns Sozialdemokraten nicht zu machen, deshalb zogen wir aus. Das hat nichts mit einer Gegnerschaft zu Pfleiderer zu tun, sondern liegt in unserem Selbstverständnis als StadträteInnen.

Ganz im Gegenteil, wir verkennen nicht die großartigen Leistungen der Firma Pfleiderer im Bereich der Berufsausbildung und bei der Erhaltung oder Schaffung neuer Arbeitsplätze. Das kann aber nicht bedeuten, dass wir alles was Pfleiderer fordert ohne jegliche Nachfrage und Diskussion absegnen. Das taten wir nie und werden es auch zukünftig nicht machen.

Daraus abzuleiten, dass es das Werk 3 ohne die demütige Zustimmung durch die Mehrheitsfraktion nicht gäbe, ja sogar der gesamte Bestand Pfleiderers in Neumarkt fraglich wäre, ist die göttliche Eingebung der CSU.

Fakt aber ist, dass ohne unsere kritische Haltung und die vieler MitstreierInnen, wie BI-Luft, Bund Naturschutz, Grüne und besonders auch Johann Glossner mit seinem Sperrgrundstück und lange anhaltendem Widerstand, bei dieser Energiezentrale viele Verbesserungen nicht eingebaut worden wären. Dies aber zum Nachteil ALLER in Neumarkt.

Warum sich die CSU als Schutzpatron für Pfleiderer aufführt und die SPD dabei verunglimpft, kann ich mir nur mit einem alten Sprichwort erklären: Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!

Die Zukunft wird es beweisen, was die gemeinsame Erklärung von Betriebrat und Unternehmensleitung wert ist. Hoffentlich ist darin nicht wieder ein „Verfallsdatum“ enthalten wie bei dem Haustarifvertrag, der 2007 ausläuft!
08.11.06
Karl-Heinz Brandenburger, NeumarktNeumarkt: "Halbe Wahrheit"
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