Freilandmuseum öffnet


Die Ausstellung Ausstellung "Waldbuckelwelten" beginnt am Samstag im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen


350 Millionen Jahre haben den Stein abgeschliffen
NEUMARKT. Am Samstag beginnt nach der langen Winterpause wieder die Saison im Oberpfälzer Freilandmuseum. Sie wird eingeleitet mit der Ausstellung "Waldbuckelwelten - Grenzlandschaften der Oberpfalz und von Niederbayern"

Vor 350 Millionen Jahren entstand die typische Granitlandschaft, die sich durch den Oberpfälzer Wald, den Steinwald und den Bayerischen Wald hindurchzieht. 350 Millionen Jahre haben den Stein abgeschliffen und zu Waldbuckeln geformt. Günter Moser und Konrad Jäger haben die Schönheit der Landschaft sowohl mit weitem Blick als auch mit Liebe zum Detail eingefangen und präsentieren ihre Ausstellung im Oberpfälzer Freilandmuseum.

Jahrzehntelang war dieser Grenzwald vom Hinterland abgeschnitten, obwohl er die Menschen hüben und drüben geprägt hat, die vor der Zeit des Eisernen Vorhangs in einem ständigen Austausch miteinander standen. Das kleine Gebiet um Neualbenreuth, die sogenannte Fraisch, wurde sogar mehr als 250 Jahre abwechselnd vom Stift Waldsassen und der Stadt Eger verwaltet. Gerade aus dieser Gegend besitzt das Oberpfälzer Freilandmuseum einige Häuser, die mit dem typischen Egerländer Fachwerk erbaut wurden, was auch ein Grund war, als diesjähriges Motto das Thema "Bayerisch-Böhmische Nachbarschaft" zu wählen.

Das Museum ist damit auch Treffpunkt im Begleitprogramm der Landesausstellung "Bayern-Böhmen - 1500 Jahre Nachbarschaft", die das Haus der Bayerischen Geschichte dieses Jahr in Zwiesel veranstaltet.

Eingeleitet wird das Jahresmotto durch einen Vortrag vom Museumsleiter Dr. Ralf Heimrath mit dem Thema "Bayern und Böhmen. Aspekte einer wechselvollen Beziehung" am Freitag, 16. März, um 19.30 Uhr. Ein Höhepunkt innerhalb der Veranstaltungen wird auch das bayerisch-böhmische Dudelsacktreffen am 13. Mai sein.

Weitere Ausstellungen in diesem Jahr beschäftigen sich ebenfalls mit der bayerisch-böhmischen Beziehung. So gibt es eine Begleitausstellung zur Landesausstellung, die vom 14. Juli bis zum 16. September gezeigt wird und "Die verschwundenen Dörfer im Bezirk Tachau, südliches Egerland", vom 15. September bis 4. November. Einen außergewöhnlichen Gebrauchsgegenstand zum Thema hat die Ausstellung "Werkzeug, Kunstwerk, Schmuckstück - der Kamm" aus der Sammlung Burkhard Greger, die vom 2. Juni bis zum 19. August zu sehen ist.

Zu Saisonbeginn wird auch der Museumsladen, der im letzten Jahr aufgebaut worden ist, eröffnet. Ein buntes Sortiment an hauseigenen Produkten wie Wurst vom Weideschwein und Apfelsaft aus der Streuobstwiesenernte werden ergänzt durch Reisigbesen, Holzschuhe, Kunsthandwerk und Kinderspielzeug. Das Angebot an interessanten Büchern und Musik CDs ist erweitert worden. Einige Direktvermarkter des Landkreises Schwandorf sind mit ausgesuchten Waren im Museumsladen vertreten.

Einen wichtigen Beitrag zum diesjährigen Programm liefern zwei Theatergruppen, die sich das Oberpfälzer Freilandmuseum als Spielort ausgesucht haben. Schon seit 23. Februar spielt die Gruppe "Spinnrad" im Ausstellungsgebäude des Museums "Hamlet - mia gangst" und am 23. März findet die Premiere zu dem Stück "Wirtshausmord und Bauernplag" im Gelände des Museums statt. Den Denkenbauernhof bespielt an drei Wochenenden im Juli das Oberpfalztheater mit dem "Ruepp", einem Stück nach dem gleichnamigen Roman von Ludwig Thoma. Das Museum selbst wird einige szenische Führungen mit dem venezianischen Kaufmann anbieten, der zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Oberpfalz bereist.

Auch heuer gibt es wieder ein großes Angebot für die Freunde der Volksmusik. Musikantenstammtisch, Tanz auf der Tenne und zum zweiten Mal der "Musikantenlöwe", ein Wettbewerb, der zusammen mit dem Lions Club Oberpfälzer Wald durchgeführt wird.

Traditionelle Veranstaltungen zum Thema Landwirtschaft und ländliches Handwerk bilden wie immer den Leitfaden durch die Museumssaison. Schafe Scheren, Ernten oder Dreschen als wichtige Bestandteile des bäuerlichen Jahreslaufes sind ebenso zu sehen wie die Steinhauer bei der Arbeit oder die alten Haustierrassen, die auch in diesem Jahr von der GEH vorgestellt werden. In diesem Jahr wird auch wieder ein Kohlenmeiler entzündet.

Auch Kulinarisches wird wieder im Museum geboten. Das frischgebackenen Brot des Museumsbäckers wird an besonderen Tagen durch Brotkuchen erweitert und Ende Juli gibt es ein Brotfest. Die Nabburger Wirte werden besondere Schmankerl anbieten und das Museumswirtshaus erwartet in der sanierten Tafernwirtschaft seine Gäste.

Viele Führungen, Kurse und Schülerprojekte beschäftigen sich mit dem Thema Umwelt nicht zuletzt aufgrund seines großen Engagements zur nachhaltigen Erziehung, darf sich das Museum jetzt "Ausgezeichneter Partner der Umweltbildung Bayern" nennen.

Für die jungen Museumsbesucher wurden die Ferienprogramme erweitert und zwei neue Schülerprojekte eingerichtet. "Blockbau und Fachwerk" sowie "Vom Papyrus zum Papier" bieten Gelegenheit nicht nur durch Zuhören sondern auch durch Mitmachen Dinge zu begreifen. Am 29. Juli lädt das Museum alle kleinen Freunde zum großen Kindertag ein.
12.03.07
Neumarkt: Freilandmuseum öffnet
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