Bald "Nettostromlieferant"


Ein Schwertransporter nach dem anderen quälte sich über die Schotterfahrbahn.


Die Anlage soll bis Pfingsten in Betrieb gehen.
NEUMARKT. Bis Pfingsten soll die größte Windkraftanlage Ostbayerns in Pilsach in Betrieb gehen.

Im "Sondergebiet Windkraft" der Gemeinde Pilsach südlich der Autobahn A3 wird derzeit der Turm der Windkraftanlage Pilsach 2 errichtet.

Die Windkraftanlage Enercon E-82 wird – wie auch bereits die Windkraftanlage Pilsach 1 – von der Enercon GmbH geliefert, dem deutschen Marktführer aus Aurich in Ostfriesland. Das Betonfundament der Anlage hat mittlerweile in einer Baugrube mit einen Durchmesser von etwa 20 Metern Platz gefunden hat. In dem wuchtigen Körper mit einer Grundfläche von 222 Quadratmetern und drei Metern Höhe wurden rund 750 Tonnen Beton und etwa 40 Tonnen Stahl verbaut.

Der momentan im Bau befindliche Turm der Windkraftanlage besteht zu drei Viertel aus Fertigbetonteilen, die von Tiefladern angeliefert werden. Den Übergang zur Gondel bildet ein rund 25 Meter langes Stahlsegment. Das gesamte Gewicht des Turms beträgt fast 1.000 Tonnen.

Der Antriebsstrang der Windkraftanlage (Maschinenhaus, Generator, Nabe und Rotorblätter) wiegt insgesamt 120 Tonnen und soll noch vor Pfingsten geliefert werden. Zur millimetergenauen Montage der schweren Teile in der luftigen Höhe von 110 Metern wird ein 750-Tonnen-Spezialraupenkran eingesetzt. Wegen seiner Größe muss er in Einzelteilen auf über 30 Schwertransportern angeliefert und erst vor Ort zusammen gebaut werden.

Die Inbetriebnahme des Windkraftwerks wird in den Pfingstferien erfolgen.

Die Enercon E-82 ist wegen des großen Rotordurchmessers und des 110 Meter hohen Turms eine ideale Windkraftanlage für das Binnenland, heißt es von der Regensburger Firma Windpower GmbH. Das Unternehmen erwartet eine Jahresstromproduktion von etwa 4,5 Millionen Kilowattstunden, rund 35 Prozent mehr als die bereits bestehende Anlage vom Typ Enercon E-70.

Zusammen werden beide Windkraftanlagen in einem durchschnittlichen Windjahr etwa acht Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen und CO2-freien Strom erzeugen. Dies entspricht ungefähr dem 1,4-fachen des Ertrages der größten Photovoltaik-Freianlage im Landkreis bei Mühlhausen.

Die Gemeinde Pilsach hat mit ihrer "vorausschauenden Planung" die Grundlage für einen entscheidenden Wandel gelegt, heißt es von Windpower. Pilsach werde mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage von einem Nettostromverbraucher zu einem Nettostromlieferanten: die beiden Windkraftwerke erzeugen in Summe mehr Strom als in der gesamten Gemeinde verbraucht wird. Der Standort der Windkraftanlage befindet sich rund 500 Meter südlich der bereits bestehenden Anlage Pilsach 1. Die exponierte Lage auf der Europäischen Wasserscheide in 570 Meter Höhe garantiere eine optimale Angriffsfläche für die vorherrschenden West- und Ostwindströmungen, hieß es.
08.05.07
Neumarkt: Bald "Nettostromlieferant"
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