"Kämpfer für Gerechtigkeit"


Unter dem Schild "Max-Peschel-Straße" haben sich eingefunden: Bauhof-Leiter Richard Willjung, VdK-Kreisgeschäftsführerin Sigrid Steinbauer-Erler, Bürgermeister Arnold Graf, VdK-Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Schlicher und komm. VdK-Ortsvorsitzender Xaver Vögele.
Fotos: Erich Zwick

Das Portrait von Max Peschel hängt im VdK-Schul-
ungszentrum auf der Buchenhöhe bei Berchtesgaden.
NEUMARKT. Einer der großen Söhne Neumarkts, dessen Lebenswerk aber nur wenigen bekannt ist, erfuhr am Freitag eine bleibende Ehrung: Im Neubaugebiet am Oberen Lährer Weg wurde eine Straße nach ihm benannt: die "Max-Peschel-Straße".

Bürgermeister Arnold Graf nahm die schlichte Enthüllung des Straßenschildes vor und ließ das Lebenswerk des Mannes, dessen Namen unzertrennlich mit der Geschichte des VdK in Bayern verbunden ist und der zeitlebens ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit war, Revue passieren.

Zu der Zeremonie waren die Spitzen des Neumarkter Sozialverbandes, der bundesweit über 1,4 Millionen Mitglieder zählt, an die neue Erschließungsstraße gekommen: Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Schlicher, Kreisgeschäftsführerin Sigrid Steinbauer-Erler und der kommissarische Ortsvorsitzende Xaver Vögele, der nach dem Tod von Michael Schiller der hiesigen Organisation vorsteht. Zu ihnen hatte sich auch Bauhofchef Richard Willjung gesellt, der die Montage des Straßenschildes überwachte.

Der Namensgeber für die Straße – übrigens bislang die einzige ihn zu Ehren – wurde am 25. September 1886 in Neumarkt als Sohn der Färbermeisterseheleute August und Justine Peschel geboren. Das Leid der Kriegsopfer erfuhr er im ersten Weltkrieg am eignen Leib: Als Frontsoldat wurde er mehrfach verwundet und 1917 als dienstunfähig entlassen.

Von da an widmete er sein weiteres Leben den Schicksalsgenossen: Er war in der Kriegsinvalidenfürsorge, als Referent für Kriegsbeschädigtenfragen und als Rechtsschutzsekretär beim DGB tätig. 1933 enthoben ihn die Nationalsozialisten aller seiner Ämter.

Nach Kriegsende 1945 wurde er Direktor der Landesversicherungsanstalt Oberbayern, und dem Landtag gehörte er von 1946 bis 1950 an. Seine Tätigkeit beim VdK in seiner jetzigen Form begann 1946, als er zum Landesvorsitzenden des Verbandes gewählt wurde. Diese Funktion übte er bis 1957 aus. Danach war er Ehrenvorsitzender.

Sein Lebenswerk wurde mit dem Bundesverdienstkreuz, mit dem bayerischen Verdienstorden und mit der Medaille "München leuchtet" gekrönt. Weitere Ehrenämter und zahlreiche Veröffentlichung rundeten sein erfülltes Leben ab, das er im Alter von 83 Jahren in München beschloss.
11.05.07
Neumarkt: "Kämpfer für Gerechtigkeit"
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