Kein Halt in Woffenbach?


Hochkarätig besetzte IHK-Verkehrskonferenz: Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter für Bayern der Deutschen Bahn AG, Ministerialrat Dieter Wellner, Staatssekretär Georg Schmid und Ministerialdirigent Claus-Dieter Stolle (von links).
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Von den fünf Industrie- und Handelskammern der Metropolregion Nürnberg kann sich die Regensburger am glücklichsten schätzen, was die Verkehrsinfrastruktur in ihrem Einzugsbereich anbelangt (sieht man über die Donau als Wasserstraße einmal großzügig hinweg).

Noch besser ist das Industrie- und Handelsgremium Neumarkt dran, in dessen Bereich keine "dringend notwendigen Projekte aus der Sicht des Bundesverkehrsministeriums" liegen.

Im Osten steht der Lückenschluss der Autobahn A 6 zwischen Amberg und dem Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald unmittelbar bevor (2008) und im Süden wird an der Bundesstraße 299 kräftig gewerkelt, so dass 2008 die Verkehrsfreigabe bis Sengenthal erfolgen kann. Bei der Ortsumgehung Mühlhausen ist die technische Planung weitgehend abgeschlossen. Damit kann das Planfeststellungsverfahren 2008 eingeleitet werden, was Staatssekretär Georg Schmid vom Bayerischen Staatsministerium des Innern in Aussicht stellte.

Zu einer Autobahnanschlusstelle Frickenhofen vermochte aber weder der Staatssekretär noch Claus Dieter Stolle, der Ministerialdirigent im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, eine Aussage zu machen. "Das Problem kennt halt in München und Bonn keiner", merkte dazu Joachim Hunger, der Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken in Bayreuth, leicht ironisch an (Bonn deswegen, weil das Verkehrsministerium noch in der alten Bundeshauptstadt angesiedelt ist).

Dafür ließ eine eher beiläufig fallen gelassene Bemerkung des Ministerialdirigenten im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Dieter Wellner aufhorchen: beim Ausbau des S-Bahn-Netzes ist inzwischen mit "erheblichen Kostensteigerungen" zu rechnen. Und auch die Finanzierung selbst sei noch nicht in trockenen Tüchern. Während die Strecke von Nürnberg nach Forchheim je zur Hälfte von Bund und Land getragen wird, sei der Verteilerschlüssel für die anderen Routen, darunter die nach Neumarkt, noch nicht ausgehandelt. "Wir bemühen uns aber, die anvisierten Zeitpläne einzuhalten", wand sich der Sprecher aus dem Ministerium. Bekanntlich sollte die Inbetriebnahme aller vier S-Bahnen der Ausbaustufe 2 zum Fahrplanwechsel Ende 2010 erfolgen.

Nicht nur dieses Datum scheint auf wackeligen Beinen zu stehen, sondern - wieder einmal - der Haltepunkt Woffenbach. Im Ausbauplan des S-Bahn-Netzes in der Stufe drei ist er nämlich gar nicht mehr enthalten, wohl aber der neue Halt in Feucht-Ost. Die Vermutung liegt nahe, dass sich durch den Wegfall von Woffenbach Kosten einsparen lassen.
Erich Zwick
16.05.07
Neumarkt: Kein Halt in Woffenbach?
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