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Hilfe für Suchtkranke
NEUMARKT. Das Diakonische Werk soll die Trägerschaft der künftigen Psychosozialen Suchtberatungsstelle in Neumarkt übernehmen.Das beschloß der Sozialhilfeausschuss des Bezirkstags der Oberpfalz in seiner Sitzung am Montag. Die Psychosoziale Suchtberatungsstelle in der Versorgungsregion Neumarkt soll dann nach den Richtlinien des Bezirks Oberpfalz gefördert wird. Damit verbessere sich die bisher unzureichende ambulante Versorgung von Menschen mit Suchtproblematik in dieser Versorgungsregion, hieß es bei der Sitzung. Außerdem wurde der Erweiterung des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Neumarkt um eine halbe Fachkraftstelle zugestimmt.
Insgesamt ziehen die in der Sitzung des Sozialhilfeausschuss beschlossenen Zuschüsse rund 1,2 Millionen Euro jährliche Kosten für den Bezirk nach sich. Unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Rupert Schmid vergaben die Bezirksräte Zuschüsse an soziale Einrichtungen, wie etwa für die Errichtung einer Zweigwerkstatt für 60 psychisch behinderte Menschen in Sulzbach-Rosenberg durch die Jura-Werkstätten.
Bezuschusst werden auch - vorbehaltlich der Genehmigung durch den Bezirkstag der Oberpfalz - ein Erweiterungsbau der Tagesstätte der Bischof-Wittmann-Schule in Regensburg und die Erweiterung des Werkstattgebäudes der Michelfelder Werkstätten um 40 Plätze.
In der Versorgungsregion Amberg-Sulzbach werden drei neue Plätze für betreutes Einzelwohnen für suchtkranke Menschen durch die Integra gGmbH gefördert, in der Versorgungsregion Cham sechs neue Plätze für betreutes Einzelwohnen durch das Bayerische Rote Kreuz. Ebenfalls sechs Plätze werden für betreutes Einzelwohnen für ehemalige forensisch-psychiatrische Patienten in der Versorgungsregion Regensburg bezuschusst. Die Plätze schafft die Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit - Sektion Regensburg.
Folgekosten von jährlich rund 60.000 Euro ziehen auch sechs neue Plätze für betreutes Einzelwohnen für psychisch kranke Menschen in der Versorgungsregion Weiden/Neustadt/Tirschenreuth durch die Dr. Loew Soziale Dienstleistungen nach sich. Da jedoch erst zu Beginn dieses Jahres neue Plätze in der Versorgungsregion in Betrieb genommen wurden, sieht der Ausschuss derzeit keine Priorität für einen weiteren Angebotsausbau.
In Regensburg werden vier weitere Zuverdienstplätze für psychisch kranke Menschen bei der Integrationsfirma Werkhof Regensburg gGmbH gefördert, und auch gegen die Errichtung einer Tagesstättengruppe bei der Schulvorbereitenden Einrichtung durch die Lebenshilfe - Kreisvereinigung Tirschenreuth ab dem neuen Schuljahr bestehen keine Einwände. Hier kommen bei voraussichtlich neun Kindern Kosten in Höhe von rund 72.000 Euro auf den Bezirk Oberpfalz zu.
Zustimmung fanden auch die Anträge auf Finanzierung von gerontopsychiatrischen Fachkräften in der Versorgungsregi-on Cham und Regensburg sowie auf Förderung einer Fach-kraftstelle für die Psychosoziale Suchtberatungsstelle Re-gensburg durch die Diözese Regensburg.
Grundsätzlich zugestimmt wurde der Aufnahme des Werkhofs Amberg-Sulzbach gGmbH und der ARBEIT & LEBENs-hilfe gGmbH der Lebenshilfe - Kreisvereinigung Tirschenreuth in die Förderung nach den Richtlinien des Bezirks Oberpfalz zur Förderung von Integrationsfirmen für psychisch kranke Menschen. Endgültige Entscheidung wird aber erst in der nächsten Sitzung des Sozialhilfeausschusses getroffen.
Kontrovers diskutierten die Bezirksräte die Notwendigkeit der Finanzierung einer Gerontopsychiatrischen Koordinationsstelle am Sozialpsychiatrischen Zentrum Amberg. Während sich die Verwaltung "aus grundsätzlichen Erwägungen" gegen die Förderung der Stelle aussprach, sahen einige Bezirksräte die seit nunmehr drei Jahren bestehende Koordinationsstelle als gute Einrichtung zur Unterstützung der betroffenen Familien. Die Ausschussmitglieder einigten sich auf Vertagung der Angelegenheit; man wolle noch eine wissenschaftliche Bewertung der Koordinationsstelle abwarten, ehe man endgültig entscheidet.
16.07.07
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