Nach wie vor umstritten


Diese S-Bahn-Haltestellen sind noch in der engeren Wahl: Pölling, Woffenbach und natürlich der (grün markierte) Neumarkter "Hauptbahnhof".

NEUMARKT. Wird die S-Bahn nur in Pölling oder auch in Woffenbach halten? Die dritte Alternative am Münchner Ring ist offenbar vom Tisch. Im Stadtrat wurde jetzt eine Studie vorgestellt, die Kosten und Nutzen der verschiedenen S-Bahn-haltepunkte gegeneinander aufrechnet.

Die von Dipl.-Ing Utz Senger im Stadtrat präsentierte Studie der Firma Intraplan Consult stellt die erwarteten Vor- und Nachteile der verschiedenen in der Diskussion stehenden Haltestellen gegenüber. Im Stadtrat prallten bei der Aussprache die verschiedenen Interessen aufeinander - beschlossen wurde schließlich lediglich, daß man das Papier an das Wirtschaftsministerium weiterreichen wird.

Auch ohne Beschluß war aber weitgehend klar, daß die dritte Alternative - statt Pölling und Woffenbach eine Haltestelle in der Mitte auf Höhe des Münchner Rings - wohl keine Chance hat. Von Reisezeit-Nutzen bis zum Saldo bei Abgasemissionen oder möglichen Unfallschäden mußten die Fachleute dieser Alternative als Gesamtnote den Stempel "Gesamtnutzen: negativ" aufrücken.

Anders sah es bei den Plänen für eine Haltestelle am bestehenden Bahnhof in Pölling aus. Noch besser schnitt aber ein alternierender Halt in Pölling und Woffenbach ab. Die Fachleute rechneten hier einen Gesamtnutzen von über einer halben Million Euro pro Jahr bei Kosten von knapp über 100.000 Euro jährlich aus. Das ergibt einen sogenannten Nutzen-Kosten-Indikator von hervorragenden 5,2.

530 Personen würden täglich in Pölling oder in Woffenbach aus der S-Bahn ein- oder aussteigen, hieß es. Bei einer gemeinsamen Haltestelle am Münchner Ring wäre es nur 370 Leute.

Doch vor allem in Woffenbach ist eine S-Bahn-Haltestelle durchaus umstritten: Viele Woffenbacher Nürnberg-Pendler würden sich den heimatnahen S-Bahn-Haltepunkt wünschen. Bei den Anliegern der geplanten Haltestelle regt sich dagegen erheblicher Widerstand. Auf jeden Fall müsse beim Bau eine Haltepunktes in Woffenbach dem Lärmschutz höchste Priorität eingeräumt werden, erklärte Oberbürgermeister Thomas Thumann.

Auf ein statistisches Phänomen stießen die Tester von Intraplan Consult übrigens, als sie bei ihren Befragungen das Verkehrsaufkommen zum Beispiel beim Pöllinger Bahnhof ermittelten: Demnach steigen täglich 95 Personen in Richtung Nürnberg ein, allerdings verlassen in den gleichen 24 Stunden 110 Personen den Zug aus Richtung Nürnberg in Pölling.

Also müßte die Einwohnerzahl eigentlich täglich um 15 Pöllinger wachsen...
24.07.07
Neumarkt: Nach wie vor umstritten
Telefon Redaktion


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