Reise durch das All

NEUMARKT. Am Freitag führt Hans-Werner Neumann um 20 Uhr die Besucher in der Sternwarte auf eine Reise durch das Weltall.

Neueste Forschungsergebnisse werden anschaulich erläutert und interessante Phänomene dargestellt. Die Faszination der modernen Astronomie steht im Vordergrund des Vortrags.

Modernste astronomische Beobachtungen werden heute in allen Wellenlängenbereichen des elektromagnetischen Spektrums durchgeführt, zum Beispiel im Radiobereich. In Effelsberg in der Eifel befindet sich das größte freibewegliche Radioteleskop der Erde, ein Spiegel mit einem Durchmesser von 100 Metern. Neue Erkenntnisse über das Weltall wurden damit gewonnen, zum Beispiel wurden fast lichtschnelle Materieströmungen entdeckt, die sich über Zehntausende von Lichtjahren erstrecken.

Nach langer Bauzeit sind nun alle vier Spiegelteleskope der ESO auf dem Berg Paranal in Chile in Betrieb. Der Durchmesser ist 8,2 Meter. Schon die ersten Aufnahmen zeigten die unglaubliche Qualität der Spiegel, die mit der des reparierten Hubbleteleskops vergleichbar ist. Das Innere von Kugelsternhaufen oder von weit entfernten Galaxien kann aufgelöst werden. Planetarische Nebel erscheinen in ihrer leuchtenden Farbenpracht.

Aufnahmen vom Zentrum unserer Milchstraße werden gezeigt, in dem von Astronomen des Max-Planck-Instituts in München ein "verhungertes" Schwarzes Loch gefunden wurde. Schwarze Löcher zählen immer noch zu den exotischsten Objekten im Weltall.

Eine Galaxie ist eine riesige Ansammlung von Sternen, Gas und Staub. Diese im Feldstecher als schwache Nebelfleckchen erkennbaren Gebilde zeigen ihre ganze Schönheit noch nicht einmal im Teleskop, sondern häufig erst bei lang belichteten Fotografien. Da allerdings sind gewaltige, spiralförmige Arme erkennbar, die aus hunderten von Millionen Einzelsternen bestehen.

Im Sternbild Jungfrau ist ein riesiger Haufen von Galaxien zu finden. Die größten unter ihnen bestehen aus hunderten von Milliarden Einzelsternen und sind kugelförmig oder elliptisch. Eine solch große Galaxie kann nahe vorbeiziehende kleinere Galaxien wie ein Kannibale verschlingen, man spricht daher von "Galaxienkannibalismus".

Im Weltall gibt es Milliarden von solchen Galaxien. Manche von ihnen sind so weit entfernt, dass ihr Licht mehr als zehn Milliarden Jahre unterwegs ist, bis es auf der Erde ankommt. Wenn man also heute das Licht eines solchen Systems sieht, blickt man in die Vergangenheit zurück, denn man sieht diese Galaxie so, wie sie vor zehn Milliarden Jahren war.

Bei klarem Himmel besteht während und nach dem Vortrag die Möglichkeit den Sternenhimmel live mit Hilfe der Sternwartenteleskope zu beobachten.
26.10.07
Neumarkt: Reise durch das All
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